Am vergangenen Mittwoch (25. September 2019) fand vor dem Arbeitsgericht Frankfurt der Kammertermin zu einer weiteren Klage der Lufthansa gegen die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) statt. Lufthansa wollte unter anderem feststellen lassen, dass die Tarifverträge bei Lufthansa nicht gekündigt sind, UFO nicht vertretungsfähig ist und auch den Gewerkschaftsstatus verloren hat.
Die Anträge der Lufthansa wurden vom Gericht vollumfänglich zurückgewiesen und damit schaltet die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO)wieder in den Krawallmodus.
Auf ihrer Internetseite kündigt UFO eine schärfere Gangart an:
“Damit hat Lufthansa einen weiteren Prozess gegen UFO und deren
Vertreter verloren. Seit nun fast einem Jahr versucht der Konzern mit
Verunglimpfungen in den internen und externen Medien, mit Klagen,
Anzeigen und anderen Mitteln die UFO vom Tariftisch zu bekommen und ihre
Funktionäre zu diskreditieren. Nicht ein einziger dieser Prozesse ist
bisher im Sinne der Lufthansa ausgegangen. Dennoch hat Lufthansa
unmittelbar nach der Urteilsverkündung erklärt, auch weiterhin nicht mit
UFO zu verhandeln und damit die Kabine weiter rechtlos zu stellen“,
empört sich Nicoley Baublies, Beauftragter des UFO-Vorstands.
Die Gewerkschaft argumentiert seit Monaten, dass die Behauptungen des Konzerns über die Verhältnisse der Gewerkschaft falsch sind. Die gerichtliche Klärung dieser Fragen dauert mittlerweile über ein halbes Jahr an. UFO hatte niemals an ihrem Status oder ihrem Vorgehen gezweifelt.
“Dies sehen andere Arbeitgeber ähnlich. So haben wir erst diese Woche mit der Condor Tarifvereinbarungen im Zuge der Thomas Cook-Insolvenz abgeschlossen und unsere soziale Mächtigkeit durch aktives Mitwirken an der Situation rund um den Weiterbetrieb der Condor deutlich unter Beweis gestellt”, ergänzt Flohr.
“Damit liegt es nun ausschließlich am LH-Konzern, ob er Lösungen weiter im Gerichtssaal oder am Verhandlungstisch sucht, wo sie hingehören. Sollte der Konzern nicht wieder freiwillig zu Verhandlungen kommen, gibt das Grundgesetz den Mitarbeitern eine einzige Möglichkeit, den Arbeitgeber dazu zu bewegen. Vielleicht steigt ja nach erfolgten Streiks die Bereitschaft, wenn Carsten Spohr den Aktionären und den Kunden erklären muss, dass ihre Flugausfälle und der dazugehörige Schaden für die Lufthansa nur deshalb entsteht, weil LH seit einem Jahr keine Verhandlungen mehr mit der UFO führen will”, so Baublies.
“Leider sind wir nicht besonders optimistisch, dass Lufthansa auf die Sachebene zurückkehrt und mit UFO wieder freiwillig Verhandlungen aufnimmt. Auch eine bereits eingereichte Strafanzeige bezüglich Aussagen des LH-Vorstands auf der diesjährigen Hauptversammlung hat zu keinerlei Verhaltensänderung geführt. Und das, obwohl es hier um potentielle Nachteile von Mitarbeitern und Aktionären in ergebnisrelevanter Millionenhöhe geht”, so Flohr abschließend.
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO)
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