Nach Recherchen des WDR-Magazins „Westpol“ gibt es gravierende Brandschutzmängel am Flughafen Köln/Bonn. Offenbar wurden Mängel über Jahre nicht behoben und zu wenig Geld in Wartung und Instandhaltung investiert. „Westpol“ (WDR Fernsehen, Sonntag, 19.30 Uhr) liegen interne Dokumente und Brandschutzberichte aus dem Unternehmen vor, darunter auch ein Protokoll aus dem August 2017. Darin heißt es, dass die Anlagen im Terminal 1 teilweise in einem „desolaten und veralteten Zustand“ seien. Die internen Experten des Flughafens fürchten, dass es im Terminal 1 in einem Brandfall zu einer Rauchausbreitung kommen könne. Der Grund: mangelhafte Brandschutzklappen und Durchbrüche in Decken und Wänden, die nicht fachgerecht verschlossen wurden. Zudem seien alte Kabel und Leitungen nicht entfernt worden und ein Risiko im Brandfall.
„Westpol“ hat die Unterlagen dem unabhängigen Sachverständigen Matthias Dietrich vorgelegt, der u.a. Flughäfen in Brandschutzfragen berät. Die Vielzahl der Mängel beunruhigt ihn. „Die Anzahl der Mängel scheint für mich schon so erheblich zu sein, dass ein Brand sich auch bei einem relativ kleinen Beginn und einer geringen Gefährdungsstufe erheblich ausbreiten kann und das erinnert mich hinsichtlich der Bilder durchaus an das Szenario am Düsseldorfer Flughafen, wo ja auch nicht abgeschottete Leitungen und Rohre zu einer ganz erheblichen Schadensvergrößerung und letztlich auch zu vielen Todesfällen geführt hat.“
Der Flughafen Köln Bonn wollte sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen gegenüber „Westpol“ zum Brandschutz nicht äußern. Der beurlaubte Flughafenchef Michael Garvens betonte in einer Stellungnahme, ein detaillierter Brandschutzbericht habe dem Aufsichtsrat jedes Jahr vorgelegen. Eine Gefahr für „Leib und Leben“ sowohl der Passagiere als auch der Mitarbeiter habe es nicht gegeben.
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Quelle: WDR-Magazin Westpol
Bild: Pixabay