Seitdem die Airlines Billigangebote vermehrt auch selbst vermarkten, stellt sich für Flugreisende oft die Frage, wo es die günstigeren Flüge gibt: bei einem der zahlreichen Flugportale oder direkt über die Homepage der Fluggesellschaft. Die Zeitschrift REISE & PREISE hat jetzt bei einem Test der wichtigsten interkontinentalen Airlines festgestellt, dass darüber keine feste Aussage möglich ist. Unterm Strich wurde nur ein denkbar knapper »Sieg« der Flugportale gegenüber den Airline-Seiten ausgemacht.
In 21 Fällen hatten die Flugportale die besseren Preise, 13-mal lagen die Airlines vorn. Lediglich Lufthansa und Singapore Airlines waren bei allen Testbuchungen günstiger als die Flugportale. Die Lufthansa bedient sich dabei eines kleinen Tricks. Der »Kranich« bietet dem Kunden die Abbuchung per SEPA-Lastschrift gebührenfrei an, eine Zahlungsmethode, die Flugportale in der Regel scheuen. So lassen sich bei Lufthansa die 1,65 Prozent Kreditkartengebühren einsparen. Auch bei Air France sind Direktbuchungen tendenziell günstiger, im Test unterbot die Airline die Flugportale in drei von vier Fällen, mal um fünf Euro (Bangkok), mal um 60 Euro (Johannesburg und Rio de Janeiro). Bei allen anderen Airlines (Etihad, Iberia, British Airways, Emirates, Qatar Airlines, Thai Airways) waren die Flüge dagegen nur in Ausnahmefällen günstiger als bei den freien Ticket-Anbietern, teilweise waren die Fluggesellschaften sogar um bis zu 200 Euro teurer.
REISE & PREISE rät dazu, sich immer doppelt abzusichern. Zunächst sollten immer die Preise der Flugportale auf die Waagschale gelegt werden. Ist schließlich die beste Airline ausgemacht, führt der Weg zur Sicherheit zwecks Preisvergleichs auf die Airline-Homepage. Allerdings sollten dabei auch stets die Bezahlgebühren Berücksichtigung finden, die zum Ärger von Verbraucherschützern von einigen Portalen erst am Ende der Buchungstrecke draufschlagen werden.
Die kompletten Testergebnisse können in der neuen Ausgabe von REISE & PREISE (3-16) nachgelesen werden.