Düstere Aussichten für 2009: Die International Air Transport Association (IATA) hat am Dienstag ihre Prognose für 2009 veröffentlicht und erwartet für die Luftfahrtindustrie 2009 einen Verlust von 2,5 Milliarden US-Dollar. In allen Regionen außer Nordamerika werden die Verluste 2009 höher als im Jahr 2008 sein.
Außerdem hat der Verband seine Prognose für 2008 aktualisiert und kündigt für Fluggesellschaften einen Verlust von 5 Milliarden US-Dollar an, nachdem in der Prognose vom September 2008 noch 5,2 Milliarden US-Dollar erwartet wurden.
Die Verringerung des Verlustes von 2008 auf 2009 ist auf die erwarteten Ergebnisse nordamerikanischer Airlines zurückzuführen, die 2008 besonders von hohen Ölpreisen betroffen waren.
Die IATA erwartet, dass die Umsätze in der Industrie 2009 weltweit um 35 Milliarden auf 501 Milliarden US-Dollar und die Erträge um 3 Prozent zurückgehen werden. Der Luftfahrtverband kündigte zudem an, dass auch die Passagierzahlen um 3 Prozent abnehmen werden. Dies ist der erste Passagierrückgang seit 2001, im Jahr 2008 stiegen die Passagierzahlen noch um 2 Prozent. Auch beim Frachtverkehr rechnet die IATA mit einem Rückgang von 5 Prozent. Der durchschnittliche Ölpreis für 2009 wird mit 60 US-Dollar pro Barrel prognostiziert. Dies sind 32 US-Dollar weniger als 2008, als der durchschnittliche Ölpreis bei 100 US-Dollar lag.
„Die Aussichten sind düster, mit Verlusten von 2,5 Milliarden US-Dollar setzt sich die chronische Krise der Luftfahrtindustrie fort. Derzeit werden wir mit den schlechtesten Marktbedingungen seit 50 Jahren konfrontiert“, kommentierte Giovanni Bisignani, Director General und CEO der IATA, die aktuelle Prognose.
Bisignani betonte, dass Airlines seit 2001 bemerkenswerte Verbesserungen erreicht haben, diese jedoch von der Wirtschaftskrise beeinflußt werden: „Die Treibstoffeffizienz ist um 19 Prozent gestiegen und Kosten für Verkaufs- und Marketingaktivitäten konnten um 13 Prozent reduziert werden. Auch die IATA hat ihren Beitrag geleistet und half den Fluggesellschaften insgesamt 5 Milliarden US-Dollar Kerosinkosten zu sparen, was 14,8 Millionen Tonnen weniger CO2 Emissionen bedeutet. Die Boshaftigkeit der Wirtschaftskrise überschattet diese Fortschritte und Fluggesellschaften kämpfen darum, ihre Kapazitäten dem erwarteten Passagierrückgang anzupassen. Die Branche bleibt krank und es sind Änderungen auch jenseits des Einflussbereiches der Airlines nötig, um wieder profitabel operieren zu können“, so Giovanni Bisignani.
Die detaillierten Zahlen für die Prognose 2009 sind abrufbar unter:
www.iata.org/NR/rdonlyres/03FA3524-3E8E-4A20-8A55-C68A9B797330/0/Industry_Outlook_Dec08.pdf