Ein britisches Ehepaar forderte vor einigen Wochen im Ritz-Carlton-Hotel in Naples (Florida), es wolle weder von farbigem Service-Personal bedient werden noch von Leuten, die kein akzentfreies Englisch sprechen, wie die Tageszeitung Naples News berichtet. Weil der Hoteleigentümer und gleichzeitige Hotelchef dem Wunsch angeblich nachgegeben haben soll, befasst sich nun die Justiz mit dem Fall.
Ein Hotelangestellter, Ex-Haitianer und heutiger US-Staatsbürger dunklerer Hautfarbe, der seit 15 Jahren im Haus arbeitet, hatte den Fall ins Rollen gebracht. Einen Tag nach dem Erscheinen des Beitrags veröffentlichten auch die britische „Telegraph“ und TimesOnline ihre Versionen des Vorfalls.
Wie die Sprecherin des Luxusdomizils, Vivan Deuschl in einem Telefoninterview sagte, wurde dem britischen Paar anschließend der Aufenthalt im Hotel untersagt. Rassismus werde weder beim Personal noch bei den Gästen toleriert. Mehr wollte sie zu dem schwebenden Verfahren nicht sagen.
Der Angestellte, der als Kellner im Ritz-Carlton tätig ist, sagte, er habe am 12. März gerade das Ehepaar samt dessen Kind im Strandrestaurant des Hauses bedienen wollen, sei aber von den Engländern, die schon seit 28. Februar im Hotel logierten, wegen seiner Hautfarbe nicht akzeptiert und zurückgeschickt worden. „Das geschah nur, weil er kein Weißer ist“, sagte sein Anwalt Michael McDonnell gegenüber dem US-Blatt. Insgesamt neun Zeugen sollen das Geschehen mitverfolgt haben. Der Zwischenfall wurde auch im Hotel-Computersystem festgehalten mit der angeblichen Anweisung, Wünschen von Gästen stets Folge zu leisten.
Am fraglichen Tag habe dann der Vorgesetzte des betroffenen Kellners dafür gesorgt, dass die Briten wunschgemäß von Weißen bedient wurden, berichtet die Tageszeitung. Die Untersuchungen des Falls brachten ans Tageslicht, dass es in der Vergangenheit mehrere ähnliche Fälle gegeben haben soll. Jedesmal soll die Hotelleitung dafür gesorgt haben, dass die Wünsche der Gäste nach weißen Servicekräften erfüllt worden seien.
Die Hotelgesellschaft bestätigte inzwischen, dass sie den Fall sehr Ernst nehme. Man bedauere zutiefst, wie in diesem Fall vorgegangen worden sei und welche Wirkung das Verhalten des Managements auf den langjährigen Bediensteten gehabt haben muss.
Ritz-Carlton ließ aber auch wissen, dass weder Hotelchef Ed Staros noch andere leitende Angestellte im Hotelcomputersystem derartige Präferenzen von Gästen zwecks Befolgung festgehalten hätten. Auch soll der Hotelmanager keinen der Angestellten gebeten haben, sich mit derlei Praktiken von Rassismus einverstanden zu erklären.
Die Company erklärte, sie sei stolz auf die kulturelle Vielfalt bei ihren Angestellten, die prsaktisch jedes Land auf dieser Erde repräsentierten, ähnlich wie die Gäste. RC-Präsident Simon Cooper kümmert sich nun persönlich um diese Sache und will Sorge dafür tragen, die Funktionsträger so zu trainieren, dass derlei Vorkommnisse von vorneherein abgeblockt werden.
Pikant an der Sache: Die Briten versuchten kürzlich erneut im besagten Ritz-Carlton zu buchen. Ihre Buchung wurde aber abgelehnt. Daraufhin beschwerten sich die Engländer beim Headquarter der The Ritz Carlton Company. Aber auch das blieb hart und bestätigte die Buchungsablehnung.
Quelle: www.dmm.travel