Hotelportale sorgen für die meisten Buchungen

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Der kürzlich veröffentlichte IHA-Branchenreport 2010 „Hotelmarkt Deutschland“ machte offiziell, was Branchenkenner schon wussten: Es sind die Hotelportale, die den Hotels in Deutschland die meisten Gäste vermitteln.

Nahezu jede vierte Buchung erhalten die Hotels heute über Internetportale wie hotel.de, HRS oder andere. Dabei ist der Anteil am Gesamtaufkommen von 2003 bis 2009 von 4,1% auf 24,7% gewachsen.

Eine aktuelle Themenumfrage unter hotel.de-Kunden zeigt, dass die bessere Vergleichbarkeit von Angebot und Preis mit über 58% der Angaben das wichtigste Argument für die Nutzung eines Hotelportals ist. An zweiter Stelle mit rund 22% folgt die Zeitersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Buchungswegen wie etwa über ein Reisebüro, Telefon oder Fax. Auf dem dritten Platz rangiert mit 8% der Angaben die Kostenersparnis, gefolgt von Gästebewertungen (7%) und den verschiedenen Suchkriterien (5%).

Insgesamt etwas überraschend beim IHA-Branchenreport ist die Erkenntnis, dass inzwischen die hoteleigenen Homepages 22,6% zu den Gästereservierungen beisteuern. Dabei betrifft das starke Wachstum wohl primär die Kettenhotellerie, deren Markennamen und damit Websites dem Kunden zumeist bekannt sind. Aber auch die inhabergeführten, meist kleineren Einzelhotels wissen sich heute mit ihrem eigenen Internetauftritt offensichtlich besser im Web zu positionieren. Sie betreiben Suchmaschinen-Optimierung oder buchen sogenannte Adwords bei Google & Co. und locken so die Kunden in ihre Herbergen.

Deutlich abgenommen haben laut des IHA-Reports Hotelbuchungen über die traditionellen Kanäle wie Telefon, Telefax und Reiseveranstalter. Erwartungsgemäß trifft der Rückgang mit -76% den Vertriebskanal Telefax am heftigsten, aber auch das Telefon verzeichnet ein Minus von über 30%. Auch die Hotelvermittlungen über Reiseveranstalter sind mit -41% drastisch zurückgegangen. Ein deutlicher Sieg also für das Medium Internet. Überraschend auch die relativ unbedeutende Vermittlungsleistung der regionalen und städtischen Tourismusmarketing-Organisationen mit nur 0,6% des Gesamtvolumens.