Deutschland hat seinen Zumwinkel, die Aussies und die Amerikaner Pornos, auf die sie scharf sind, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Geschäftsreisende und überhaupt jeder, der ein Laptop, einen PDA, ein Smartphone oder einen mobilen Festplattenspeicher bei der Einreise in eines der beiden Länder mit sich führt, sollte gewarnt sein.
Ob in Sydney, Melbourne oder Adelaide, ob in New York, LA oder San Francisco, neuerdings sind die Zöllner an den Flughäfen des fünften Kontinents aber auch die in den Vereinigten Staaten gehalten, die „elektronischen Mitbringsel“ von Geschäfts- und Leisure-Reisenden zu inspizieren. Dabei wird nicht nur geschaut, ob das Laptop funktioniert, sondern es werden die Dateien unter die Lupe genommen. Während in den USA es schon mal vorkommen kann, dass das Laptop beschlagnahmt und nicht mehr zurück gegeben wird, kann es in Australien passieren, dass man hinter Gitter landet.
In Australien verpflichtet ein Gesetz die Zöllner an den Flughäfen, wonach die Einfuhr von Gewalt- und Gewalt verherrlichenden Filmen, auf welchen Trägern auch immer, strengstens untersagt ist, genau zu kontrollieren, ob sich Passagiere, die ins Land wollen, auch daran halten. Dabei geht es u.a. um harte Pornostreifen, bei denen ganz offensichtlich weniger der Spaß als Gewaltexzesse eine Rolle spielen. Unter das Verbot fallen auch sämtliche Kinderpornofilme. In der Regel steht auf die Einfuhr solcher Filme Freiheitsstrafe.
Um das Vergnügen, gesiebte Luft schnuppern zu dürfen, kamen drei Verkehrspilooten herum, wie australische Medien berichten. Die Herrschaften in schicker Uniform versuchten, ihre Datenträger an den Zöllnern vorbei zu schmuggeln, ohne Erfolg und mit einem Riesenärger im Nachhinein. Sie wanderten zwar nicht in den Bau, wurden aber zur Kasse gebeten. Zwei von ihnen sind schon abgeurteilt, der dritte darf sich am Montag, 25. Februar dem Richter stellen.
Es waren zwei Piloten von Singapore Airlines, an sich einer sehr fortschrittlichen und mit wohl klingendem Namen ausgestatteten Fluggesellschaft, die erwischt worden waren und einer von Malaysia Airlines. Alle drei fielen den Zöllnern am internationalen Flughafen von Adelaide auf und wurden prompt festgenommen. Die Cockpit-Chefs führten Laptops mit Gewalt- und Kinderpornos bei sich und rechneten wohl nicht damit, dass die australischen Zollbehörden ausgerechnet ihre Laptops untersuchen wollten. Letzteres, das Ausspähen von persönlichen und möglicherweise Firmendaten ist vielen Kritikern zwar nicht geheuerlich – darüber gibt’s zur Zeit viel Aufregung in den USA – aber wenn es um Gewaltsex geht, noch dazu mit Kindern, hört der Spaß auf.
Den haben die drei Piloten wohl auch nicht mehr. Denn zwei von ihnen wurden vom zuständigen Gericht mit hohen Geldstrafen bedacht, was den dritten erwatet, ist nach dem 25. Februar zu erwarten. Hinzu kommt wahrscheinlich, dass die Piloten vermutlich nicht mehr in die Lüfte abheben werden, zumindest bei ihren bisherigen Arbeitgebern. Und schließlich sei daran erinnert, dass auch im Stadtstaat Singapur und auch in Malaysia ganz drastische Strafen auf derlei Vergehen stehen.
Insofern bringt man beinahe wieder Verständnis für die amerikanischen Zöllner auf, die gerade bei Geschäftsreisenden die Laptops, PDA’s etc. ganz genau inspizieren. Es macht schon Sinn, wenn z.B. die amerikanischen und jetzt auch die australischen Zollbehörden elektronische Datenträger sich näher anschauen wollen. Denn es sind eben nicht nur mutmaßliche Terroristen oder Helfershelfer, die die Sicherheit eines Landes bedrohen, sondern auch die schwarzen Schafe unter den Reisenden, wozu wir auch die gesamte Geschäftsreiseindustrie zählen, die die Kontroll- und Kopieraktionen einfach notwendig machen.
Der Tipp von „Dert Mobilitätsmanager“: Alles runter von der Festplatte, was für die Sicherheitskräfte und Zöllner von Interesse sein könnte.
Quelle: dmm.travel