Trinkgläser in Restaurants sind mit Fäkalkeimen und Bakterien verunreinigt. Das haben Untersuchungen im Auftrag des NDR Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“ ergeben. In mehr als der Hälfte der getesteten Restaurants wurden Krankheitserreger gefunden, die am Glas nichts zu suchen haben.
Untersucht wurden Wasser-, Wein- und Biergläser in kleinen Restaurants und großen überregionalen Gastronomie-Ketten. In der Stichprobe von „Markt“ in Hamburg brachten nur zwei von sechs Restaurants vollkommen saubere Trinkgläser auf den Tisch. Bei den großen Ketten „Sausalitos“, „Alex“ und „Schweinske“ fand das Labor Keime und Bakterien.
Bei „Sausalitos“ waren es Darmkeime.
Bei „Alex“ und „Schweinske“ fand das Labor Darmkeime und zusätzlich Staphylococcus aureus (Eitererreger).
„Es hat mich schon überrascht, wie viele von diesen Gläsern mit Fäkalkeimen, Bakterien und Eitererregern verunreinigt waren. Diese Erreger gehören keinesfalls an ein Glas. In der Regel ist das darauf zurückzuführen, daß Gläser nicht richtig gespült werden, zu niedrige Temperaturen genommen werden, kein Desinfektionsmittel genutzt wird und keine richtige Personalhygiene stattfindet“, sagt Professor Matthias Maaß, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und „Markt“ zitiert ihn.
Mit den Ergebnissen konfrontiert, erklärt „Sausalitos“ gegenüber „Markt“: „Die Hygienevorschriften bei ,Sausalitos’ sind sehr hoch.“ Weiter heißt es: „Wir sind sehr dankbar, dass wir darauf hingewiesen worden sind und haben bereits schon operative Schritte eingeleitet.“
„Schweinske“ weist die Anfrage von „Markt“ und die darin erhobenen Vorwürfe als „ebenso unqualifiziert wie unseriös“ zurück.
„Alex“ schreibt: „Unsere Gäste können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wir sind es auch nicht. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, um den Vorfall zu untersuchen.“
Dabei ist zu berücksichtigen, daß es sich bei den zitierten Unternehmen Sausalitos und Alex um Filialunternehmen handelt. Alex wird von Mitchells & Butlers Germany lizensiert und Sausolitos von der gleichnamigen Holding. Die Zentralen können nicht jeden Tag in jedes Glas sehen. Schweinske ist ein Franchiseunternehmen. Da gilt das noch mehr – der Kommentar zum Vorfall spricht alerdings für sich selbst.
Spülen ist allgemein als Problemzone in der Gastronomie bekannt. Es lohnt sich hier, in die besseren Systeme zu investieren.
Quelle: www.nfh-online.de