Über 30 Malariakranke seit Ende Oktober nach Gambia-Reisen

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„Das Malariarisiko wird von Reisenden nach Gambia unterschätzt“, zu dieser Einschätzung kommt das CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf. Denn seit Ende Oktober sind bereits über 30 Europäer nach einem Aufenthalt in dem westafrikanischen Land erkrankt. Eine Dänin und ein Holländer sind inzwischen an der von nachtaktiven Mücken übertragenen Krankheit verstorben. Die meisten der aktuell Erkrankten hatten eine Last-Minute-Pauschalreise gebucht. Auf eine Malariaprophylaxe durch Medikamente hatten sie weitgehend verzichtet, obwohl diese auch kurzfristig möglich ist.

„Während in einigen Regionen Afrikas das Malariarisiko saisonal deutlich schwankt, ist es in Gambia zu jeder Reisezeit hoch“, erklärt PD Dr. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM. Und da es keine Impfung gibt, muss die Prophylaxe sehr sorgfältig beachtet werden. Dazu gehört der Schutz vor Mückenstichen und auch die Einnahme von Medikamenten.

Es gibt 3 verschiedene Formen der Malaria. In Afrika kommt die gefährlichste Form, die Malaria tropica, vor. Erste Krankheitssymptome, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Schweißausbrüche, treten frühestens 7 Tage nach der Infektion auf. Unbehandelt kann die Malaria tropica rasch zu lebensbedrohlichen Zuständen mit Koma, Nierenversagen und Schock führen. Wird sie jedoch frühzeitig erkannt und behandelt, dann heilt sie in der Regel aus.

Das CRM empfiehlt jedem vor einer Reise nach Afrika eine reisemedizinische Beratung, um die Gesundheitsvorsorge individuell auf aktuelle Infektionsrisiken abzustimmen. Wer nach der Reise Fieber bekommt, sollte unverzüglich zum Arzt gehen, um eine Malariainfektion ausschließen zu lassen. Adressen von reisemedizinisch qualifizierte Ärzten und Apotheken veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin auf seinen Internetseiten www.crm.de und www.travelmed.de