SIXT AG erzielt gutes Ergebnis – Ausblick verhalten optimistisch

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Die Sixt AG, größter Autovermieter in Deutschland und einer der führenden europäischen Mobilitätsdienstleister, hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 trotz einer sich abschwächenden Konjunktur eine insgesamt zufriedenstellende Entwicklung ihres operativen Geschäfts verzeichnet. In beiden Geschäftsbereichen Autovermietung und Leasing setzte der Konzern seinen Wachstumskurs fort und erzielte Zuwachsraten über dem Durchschnitt der jeweiligen Branchen. Der operative Konzernumsatz konnte im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 13,6 % auf 737,3 Mio. Euro erhöht werden.

Die Ertragslage war dagegen vor allem von gestiegenen Fuhrparkkosten und einem schlechteren Finanzergebnis beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund stieg das Konzernergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr um 9,3 % an, während das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) um 6,9 % zurückging. Der Halbjahresüberschuss erreichte mit 44,9 Mio. Euro abermals ein neues Rekordniveau.

Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt AG: „Sixt bleibt auf Wachstumskurs und entwickelt sich weiterhin dynamisch. Die im ersten Halbjahr erreichten Wachstumsraten beweisen die Vertriebsstärke unseres Konzerns. Gleichwohl ist nicht zu übersehen, dass die Rahmenbedingungen für unsere Geschäfte deutlich schwieriger geworden sind. Der Anstieg der operativen Kosten, die nicht durch Preiserhöhungen kompensiert werden konnten, und die zunehmend nachlassende Konjunktur in Europa sind Faktoren, die mit Blick auf das zweite Halbjahr zur Vorsicht mahnen. Gleichwohl ist Sixt strategisch und finanziell gut gerüstet, um 2008 erneut ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften, auch wenn ein erneuter Rekordgewinn in dem veränderten Umfeld nicht erwartet werden kann.“
Konzernentwicklung der ersten sechs Monate 2008

  • Der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften (ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge), der die Geschäftsentwicklung des Konzerns am besten widerspiegelt, stieg im ersten Halbjahr 2008 um 13,6 % auf 737,3 Mio. Euro nach 649,0 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Diese dynamische Geschäftsentwicklung ist auf beide Geschäftsbereiche zurückzuführen.
  • Erneut erwies sich das Auslandsgeschäft als Wachstumsträger: Der operative Auslandsumsatz legte von 130,2 Mio. Euro um 22,4 % auf 159,4 Mio. Euro zu. Der Umsatzanteil des Auslandsgeschäfts erhöhte sich von 20,1 % auf 21,6 %.
  • Der Sixt-Konzern weist für die ersten sechs Monate einen Gesamtumsatz (inklusive Erlösen aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge) von 854,6 Mio. Euro aus, was einer Steigerung von 14,7 % gegenüber dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum (745,2 Mio. Euro) entspricht.
  • Der Konzern erreichte ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von 91,7 Mio. Euro. Die Steigerung von 9,3 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 (83,9 Mio. Euro) wurde trotz signifikanter Steigerungen bei den Fuhrparkkosten der Autovermietung erreicht. Diese resultierten zum einen aus der Ausweitung der Vermietflotte zur Abdeckung des starken Wachstums, zum anderen aus gestiegenen Kosten für beispielsweise Reparaturleistungen, Fahrzeugaufbereitungen oder Transportleistungen.
  • Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreichte im ersten Halbjahr 65,8 Mio. Euro nach 70,6 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Rückgang um 6,9 % ist auf das deutlich verschlechterte Finanzergebnis zurückzuführen, das neben höheren Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Flotte durch ein geringeres positives Ergebnis als im Vorjahr aus der Marktbewertung von Derivaten zur Zinssicherung beeinflusst wurde.
  • Aufgrund einer gesunkenen Steuerquote weist der Konzern für das erste Halbjahr 2008 einen Überschuss nach Anteilen von Minderheitsgesellschaftern von 44,9 Mio. Euro aus. Damit wurde der bisherige Rekordwert des Vorjahres von 44,1 Mio. Euro um 1,9 % übertroffen. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie (unverwässert) von 1,79 Euro (1. Halbjahr 2007: 1,77 Euro).

Flotte deutlich ausgeweitet, weiterhin solide Eigenkapitalbasis

Sixt steuerte in den ersten sechs Monaten 2008 infolge der anhaltend expansiven Geschäftsentwicklung rund 84.700 Fahrzeuge (Vorjahreszeitraum: 69.400 Fahrzeuge) mit einem Gesamtwert von 1,90 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 1,65 Mrd. Euro) in die Vermiet- und Leasingflotte ein. Daraus errechnet sich ein Anstieg der Fahrzeugzahl von 22 %. Der Fahrzeugwert nahm um gut 15 % zu. Für das Gesamtjahr 2008 geht Sixt unverändert von einem Investitionsvolumen mindestens auf Vorjahresniveau (3,2 Mrd. Euro) aus.

Die Konzernbilanzsumme erreichte per 30. Juni dieses Jahres 2,45 Mrd. Euro und lag damit um 19,9 % über dem Wert zum 31. Dezember 2007 (2,05 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote per 30. Juni 2008 blieb trotz der Expansion des operativen Geschäfts mit 19,5 % (31. Dezember 2007: 22,5 %) auf einem soliden Niveau und lag weiter deutlich über dem Durchschnitt der Vermiet- und Leasingbranche.
Kennzahlen des zweiten Quartals 2008

  • Im zweiten Quartal erreichte der Sixt-Konzern einen operativen Umsatz von 386,4 Mio. Euro, ein Anstieg um 13,8 % gegenüber dem Wert im zweiten Quartal 2007 (339,6 Mio. Euro).
  • Der gesamte Konzernumsatz erreichte 448,7 Mio. Euro (zweites Quartal 2007: 382,7 Mio. Euro; +17,3 %).
  • Das Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) konnte trotz gestiegener Fuhrparkkosten von 38,8 Mio. Euro im Vorjahr um 4,9 % auf 40,7 Mio. Euro erhöht werden.
  • Das EBT lag aufgrund des niedrigeren Finanzergebnisses mit 30,4 Mio. Euro um 11,1 % unter Vorjahresniveau (34,1 Mio. Euro).

Ausblick 2008

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die Sixt-Geschäfte haben sich eingetrübt, so dass bei der Einschätzung der weiteren Nachfrage für Mobilitätsdienstleistungen eine größere Vorsicht angemessen erscheint.

Für den Sixt-Konzern geht der Vorstand im Jahr 2008 nach wie vor von einem operativen Wachstum in beiden Geschäftsbereichen und damit auch beim operativen Konzernumsatz aus.

Aufgrund des anhaltend intensiven Wettbewerbs in der Autovermietung ist nicht damit zu rechnen, Preissteigerungen im Markt kurzfristig durchsetzen zu können. Im Bereich Leasing können die deutlich gestiegenen Finanzierungskosten nur zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden, ferner hat sich der deutsche Gebrauchtwagenmarkt nochmals verschlechtert. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen rechnet der Vorstand beim Konzern-EBT aus heutiger Sicht mit einem Wert in der Größenordnung von 115 bis 125 Mio. Euro.

Diese Prognose setzt voraus, dass keine negativen Ereignisse von wesentlicher Tragweite für den Konzern eintreten.

Entwicklung der operativen Geschäftsbereiche
Autovermietung:

Der europäische Autovermietmarkt ist mit einem geschätzten Wachstum von rund 5 % pro Jahr unverändert ein Wachstumsmarkt, der sich aber weiterhin durch einen intensiven Wettbewerb auszeichnet.

Auch im zweiten Quartal wurde dem Ausbau und der Stärkung des Auslandsgeschäfts und der Servicequalität ein starkes Augenmerk zuteil. Highlights waren unter anderem:

  • Start des SIXTI Car Clubs in Berlin, eines innovativen Carsharing-Modells, das auf den Mobilitätsbedarf junger und preisbewusster Städter zugeschnitten ist und das stundenweise Mieten von Fahrzeugen ermöglicht;
  • Kompletter Relaunch des Internet-Auftritts www.sixt.de, um der zunehmenden Bedeutung des Web als Buchungsweg und Kommunikationsplattform Rechnung zu tragen;
  • Start eines internetbasierten Vorab-Check-in-Systems am wichtigen Standort Palma de Mallorca, durch das Kunden auf der Ferieninsel Wartezeiten und Wege bei der Anmietung sparen können.

Der Geschäftsbereich Autovermietung erzielte in den ersten sechs Monaten 2008 einen Vermietumsatz von 531,0 Mio. Euro, ein Zuwachs von 13,0 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (470,0 Mio. Euro). In Deutschland betrug der Vermietumsatz 392,5 Mio. Euro nach 356,0 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2007 (+10,2 %). Im Ausland wuchs der Vermietumsatz um 21,5 % auf 138,5 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2007: 114,0 Mio. Euro). Besonders hohe Wachstumsraten wurden dabei in Frankreich und Spanien erzielt.

Das EBT des Geschäftsbereichs lag nach sechs Monaten mit 57,9 Mio. Euro um 12,2 % unter dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums (66,0 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang ist, wie bereits ausgeführt, wesentlich auf erhöhte Fuhrparkkosten und ein niedrigeres Finanzergebnis zurückzuführen.
Leasing:

Sixt zählt im Inland zu den größten hersteller- und bankenunabhängigen Full-Service-Leasinggesellschaften, die Firmen- und Privatkunden neben dem reinen Finanzierungsleasing eine breite Palette von zusätzlichen Dienstleistungen anbieten.
Per 30. Juni 2008 verfügte Sixt Leasing über einen Bestand von 64.900 Leasingverträgen (ohne Franchisenehmer), der damit per Saldo leicht unter dem Bestand zum Jahresende 2007 (65.500) lag. Von dem Gesamtbestand entfielen rund 92 % auf Full Service Leasing- und Fuhrparkmanagement-Lösungen, also auf das Kerngeschäft der Sixt Leasing.

Der Geschäftsbereich verzeichnete im ersten Halbjahr 2008 eine dynamische Umsatzentwicklung. Die Leasingerlöse stiegen um 15,3 % auf 206,3 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 179,0 Mio. Euro). Das EBT blieb in den ersten sechs Monaten mit 2,8 Mio. Euro unter Vorjahresniveau (4,3 Mio. Euro). Neben gestiegenen Finanzierungszinsen wirkten sich dabei auch höhere Kosten für Werbe- und Marketingmaßnahmen und der schwächere Gebrauchtwagenmarkt belastend aus.