Reiseunternehmen fordern Fluggesellschaft zur Offenlegung von Flugpreisen und Gebühren auf

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Mehr als 115 der grössten Reiseunternehmen und Organisationen der USA gründeten Open Allies for Airfare Transparency. Im Zuge dieser branchenweiten Initiative werden grosse Fluggesellschaften dazu aufgefordert, vollständige Informationen über Flugpreise und sonstige Gebühren unmittelbar in ihren aktuell eingesetzten Vertriebssystemen offenzulegen und diese Systeme nicht durch neue, ungeprüfte und möglicherweise kostspielige „Direktverbindungen“ zu umgehen.

Zu den Gründungsmitgliedern des Open-Allies-Bündnisses zählen einige der grössten Reisebüros, Reiseanbieter, konzerninterne Reiseabteilungen, Online-Reisebüros, weltweite Vertriebssysteme und Reisehandelsorganisationen des Landes. Zu den Gründungsmitgliedern zählen im Einzelnen:

– Viele der grössten Reiseanbieter des Landes, darunter 20 der insgesamt 53 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 100 Mio. USD laut Travel Weeklys „Power List“ des Jahres 2010.

– Konzerninterne Reiseabteilungen der grössten Unternehmen der Welt, darunter unter anderem Oracle (Nr. 13 der von Business Travel News zusammengestellten Corporate-Travel-100-Liste), Dell (Nr. 35), News Corp. (Nr. 70), Logitech, Sapient, Sodexo und Textron.

– Handelsorganisationen, die breite Segmente der Reisebranche vertreten, darunter die American Society of Travel Agents, die Business Travel Coalition, die European Technology and Travel Services Association, die Interactive Travel Services Association sowie die Scottish Passenger Agents Association.

„Versteckte Gebühren und die geschlossenen Systeme der Fluggesellschaften zwingen Millionen von Reisenden dazu, sich im Hinblick auf ihre Reisevorbereitungen quasi auf einen „Blindflug“ einzulassen“, so Andrew Weinstein, Direktor des Open-Allies-Bündnisses. „Wenn der Gesamtpreis eines Flugtickets nicht direkt einsehbar ist oder nicht mit dem anderer Fluggesellschaften verglichen werden kann, gehen die grössten Vorteile unserer modernen Reisesysteme und des generellen Preiswettbewerbs unter Fluggesellschaften völlig verloren. Einige Fluggesellschaften würden die Zeit gerne zurückdrehen und wieder auf unternehmenseigene Reservierungssysteme, tonnenweise unzugängliche Daten und Einzelanzeigen ganz ohne Preisvergleiche umstellen. Verbrauchern muss es aber grundsätzlich gestattet sein, die Preise von Fluggesellschaften miteinander zu vergleichen. Open Allies wird alles dafür tun, damit ihnen dieses Recht auch in Zukunft zustehen wird.“

Mit diesem Bündnis wird beabsichtigt, zukünftig mit Interessengruppen aus der gesamten Reisebranche zusammenzuarbeiten, um sich gemeinsam für Preistransparenz und einen freien Zugang zu Informationen über Flugpreise und Gebühren einzusetzen.

„Ungeprüfte, unvollständige und kostspielige direkte Verbindungssysteme sind keine gute Idee“, so Kevin Mitchell, Vorsitzender der Business Travel Coalition. „Durch Open Allies werden Unternehmen aus der Reisebranche, Beteiligten an individuellen Vertriebssystemen sowie Reisemanagern von Konzernen Perspektiven und Analysen geboten, die eindeutig darauf hindeuten, dass direkte Verbindungen nicht zu verbesserten, günstigeren und schnelleren Reiselösungen führen, sondern vielmehr den Preiswettbewerb einschränken und jene Ineffizienz und Undurchsichtigkeit bei Ticketkäufen wieder aufleben lassen, mit denen Verbraucher und die gesamte Branche schon in den 1970ern zu kämpfen hatten.“

Im Zuge seiner Aufklärungsbemühungen hat Open Allies das erste einer Serie von „Weissbüchern“ über die mit diesem Sachverhalt verbundenen technologischen, finanziellen und politischen Problemstellungen veröffentlicht. Die Analyse „Customized Services and Comparison Shopping: Preserving Price Transparency in the Age of ‚Unbundled‘ Airline Services“ (z. Dt.: „Massgeschneiderte Angebote und Preisvergleiche: Die Wahrung der Preistransparenz im Zeitalter ,entflochtener‘ Dienstleistungen von Fluggesellschaften“) steht auf der Open-Allies-Website zur Verfügung.

„Reisebüros vertreten Reisende an vorderster Front. Und diese Agenturen – von kleinen, als Familienbetrieb geführten Reisebüros bis zu den grössten Reiseunternehmen der Welt – stehen versteckten Gebühren sowie allen Systemen zur Einschränkung der Preistransparenz überwiegend negativ gegenüber“, so Paul Ruden, Senior Vice President der American Society of Travel Agents. „Zu unseren Mitgliedern zählen auch einige der engsten Geschäftspartner von Fluggesellschaften. Wir hoffen, dass Fluggesellschaften sich dazu bereit erklären, ihren fragmentierten, auf direkten Verbindungen beruhenden Ansatz zu überdenken und zukünftig mit uns zusammenarbeiten, um Reisenden alle verfügbaren Informationen bezüglich ihrer Flugpreise und damit verbundenen Gebühren unmittelbar über jene Systeme offenzulegen, die sie sich ursprünglich selbst ausgesucht haben.“

Für nähere Informationen und eine vollständige Liste aller Bündnismitglieder besuchen Sie http://www.faretransparency.org