Mehr Schatten als Licht in den Reisebüros

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Nach Abschluss des dritten Quartals 2015 hat die travel agency accounting GmbH (taa) eine eingehende Analyse der Umsätze der von ihr betreuten Reisebüros für das laufende Jahr vorgenommen. Das Ergebnis: In vielen wichtigen Bereichen haben die Reisebüros mit rückläufigem Geschäft zu kämpfen, was nur zum Teil durch höhere Durchschnittspreise ausgeglichen werden kann.

Beispiel Linienflug: In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 kletterte bei den von der taa betreuten Reisebüros der Durchschnittspreis pro verkauftem Ticket um 2,25 Prozent auf über 580 Euro. Gleichzeitig sank jedoch die Zahl der verkauften Flüge um 7,45 Prozent, so dass die Reisebüros ein Umsatzminus von 5,37 Prozent hinnehmen mussten. Im zurückliegenden September allein kam es sogar zu einem Rückgang von 7,57 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nach taa-Erkenntnissen ist diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurückzuführen. So spiegeln die Zahlen die Auswirkungen von Streiks sowie eine spürbare Änderung im Buchungsverhalten der Kunden hin zu Online- und Direktkanälen wider. Auch ist eine gewisse Verlagerung des Geschäfts vom Flug zur Bahn bzw. von der Bahn zum Fernbus festzustellen.

Höhere Reisepreise pro Vorgang in der Touristik und bei Kreuzfahrten

In der Touristik gab es von Januar bis September 2015 eine Umsatzsteigerung von 1,83 Prozent. Hier macht sich die Preissteigerung von 50 Euro pro Vorgang auf durchschnittlich 1.535 Euro bemerkbar, allerdings sank die Anzahl der verkauften Touristikreisen im gleichen Zeitraum um 2,7 Prozent.

Differenziert entwickelt sich auch der Bereich der Kreuzfahrten. Hier kletterte der durchschnittliche Reisepreis pro Vorgang sogar um 250 Euro auf nunmehr 3.878 Euro. Da jedoch die Anzahl der verkauften Reisen gleichzeitig um 7,67 Prozent zurückging, bleibt den Reisebüros unterm Strich ein Umsatzminus von 1,35 Prozent.

Dazu taa-Geschäftsführer Adrian Brehm: „2015 ist für den stationären Vertrieb ein schwieriges Jahr, in dem es mehr Schatten als Licht gibt. Denn betrachtet man den gesamten Reisebüromarkt, ist nach neun Monaten ein Minus zu verzeichnen. Weder höhere Durchschnittspreise noch Serviceentgelte, Regieerträge oder die Einnahmen aus anderen Bereichen wie dem Verkauf von Charterflügen, Hotels oder Mietwagen können die sinkenden Verkaufszahlen vollständig ausgleichen.“

Spezialisierung als Erfolgsfaktor

Dieser Trend trifft allerdings nicht auf jedes Reisebüro zu, wie die aktuelle taa-Analyse ebenfalls aufzeigt. Reisebüros, die in ihrer Arbeit einen klaren Fokus auf Urlaubs- oder Geschäftsreisen setzen, zudem ihre Prozesse optimiert haben und gegebenenfalls auch Online-Dienstleistungen als Teil ihres Servicemix anbieten, sind am Markt zumeist äußert erfolgreich.

Die taa empfiehlt Reisebüroinhabern daher, neben dem Kundenverhalten auch stets die komplette wirtschaftliche Situation des eigenen Unternehmens mit allen Aspekten im Blick zu behalten. Oftmals lohnt sich zudem eine Gegenüberstellung der eigenen Zahlen im Vergleich zum Gesamtmarkt. Als Back Office-Serviceanbieter kann die taa hier wertvolle Unterstützung leisten. Die taa bietet darüber hinaus eine exakte Prozesskostenanalyse an, mit deren Hilfe Unternehmer einzelne Geschäftsabläufe untersuchen und auf ihre tatsächliche Wirtschaftlichkeit hin überprüfen können.

www.taa.de