Keine Investorenlösung für H&H Touristik-Gruppe möglich

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Die H&H Touristik-Gruppe wird ihren Geschäftsbetrieb im Sommer 2019 einstellen. Reisen mit Abreisedatum ab 1. Juni 2019 müssen abgesagt werden. Betroffen sind Reisen, die über die H&H Touristik GmbH, die Gala Vital Reisen GmbH sowie die Travel Direkt Deutschland GmbH gebucht wurden.

Die verbliebenen 64 Mitarbeiter der Gruppe wurden bereits im Rahmen einer Versammlung über die Betriebsschließung informiert. Allen Beschäftigten muss gekündigt werden. Das H&H Touristik-Team wird bestehende Buchungen weiter betreuen; der Kundenservice steht Reisenden bis zu ihrer Rückkehr umfassend zur Verfügung. Der Betrieb wird voraussichtlich im August 2019 stillgelegt.

Seit Anfang Februar 2019 befinden sich die drei Unternehmen der H&H Touristik-Gruppe in einem Insolvenzverfahren. Als Insolvenzverwalter der drei Gesellschaften sind Michael Pluta, Heinz-Joachim Hombach und Rainer Bachert von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH tätig. 5.000 der gebuchten Reisen mit ca. 10.000 Reisenden fanden durch die Zusammenarbeit der Sanierungsexperten mit der HanseMerkur Reiseversicherung AG wie geplant statt.

Das Team führte zudem in den vergangenen Wochen Gespräche mit mehr als 20 potenziellen Interessenten. Letztlich konnte jedoch kein Käufer für das Unternehmen gefunden werden. Der Grund hierfür liegt vor allem in der seit 2018 gültigen Datenschutzgrundverordnung.

Datenschutzverordnung als Sanierungshindernis

Die Verordnung erschwert eine übertragende Sanierung von Unternehmen in der Insolvenz. Bei einer solchen Nachfolgelösung werden auch Kundendaten von einem Investor übernommen. Das ist aber seit 2018 ohne ausdrückliche Zustimmung jedes einzelnen Kunden verboten. Auch wenn, wie in den meisten Fällen, dieselben Mitarbeiter mit denselben Daten im neuen Unternehmen weiterarbeiten wollen. „Das verhindert möglicherweise den Verkauf und kostet leider Arbeitsplätze. Vorhandene Unternehmenswerte werden somit vernichtet“, sagt Sanierungsexperte Michael Pluta.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen suchte das Team nach einem Investor und stand dazu mit den zuständigen Behörden in engem Austausch. Jedoch konnte keine gemeinsame Lösung für das Thema Datenschutz erreicht werden. Die verbleibenden Interessenten zogen daher ihre Angebote zurück. Lediglich für den kleinen Teilbereich des Golfsports führen die PLUTA-Experten noch abschließende Verhandlungen. Ein Ergebnis wird dazu in Kürze erwartet.
Quelle: Pluta