Bei der Planung und Buchung von Reisen dominiert in Europa erstmals das Internet. 2008 hat die Zahl der Reisenden, die das Internet bei der Reiseplanung genutzt haben, erstmals die Zahl derjenigen überholt, die auf das Word Wide Web bei der Reiseinformation oder Buchung verzichtet haben. Zu diesem Ergebnis kommt der im Auftrag der ITB Berlin vom Beratungsunternehmen IPK International produzierte ITB World Travel Trends Report. Nach der jetzt veröffentlichten Trendanalyse stieg die Zahl der Internet-User bei der Reiseplanung und Buchung von 50 Prozent im Zeitraum zwischen Januar und August 2007 auf 55 Prozent im Vergleichzeitraum dieses Jahres. Besonders bemerkenswert: Die Zahl der Reise-Buchungen über das Internet nimmt erheblich schneller zu als die Nutzung des Internets zur Information über Reiseangebote. Der Anteil an Buchungen von Urlaubsreisen, die über das Internet in Europa getätigt werden, nahm von 19 Prozent im Jahre 2003 auf 41 Prozent im Jahre 2008 zu.
„Die neuesten Erhebungen in allen relevanten Märkten Europas lassen keinen Zweifel daran aufkommen, wie sich die Vertriebskanäle aber auch die Anforderung an das Marketing immer rascher verändern“, sagte Dr. Martin Buck, Direktor KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin. Von der Entwicklung werde der Kunde profitieren. „Der Kunde wird nicht mehr auf die im Internet angebotene Vielfalt, aber auch nicht auf die Transparenz beim Angebot und Preis verzichten wollen. Darauf wird sich die Reiseindustrie einstellen müssen“, fügte der Direktor der weltweit wichtigsten Messe für die globale Reiseindustrie hinzu.
Laut ITB World Travel Trends Report benutzen bereits über die Hälfte aller Europäer bei der Reisevorbereitung das Internet als Informationsquelle. Das Reisebüro verliert in diesem Bereich der Informationsbeschaffung weiter an Bedeutung. Dagegen gewinnen Reiseempfehlungen durch Freunde und Verwandte an Bedeutung. Während sich Urlauber in Europa zu 47 Prozent über das Internet und zu 23 Prozent über ihre Reisebüros informieren lassen, vertrauen 19 Prozent aller Reisenden auf Ratschläge aus dem Kreis ihrer Freunde und Familie. Acht Prozent der Informationen werden aus Reiseführern bezogen und sieben Prozent aus Broschüren der Verkehrsämter. Nur zwei Prozent der Befragten gab an, sich über Tageszeitungen zu informieren. Lediglich ein Prozent der Befragten hat sich in Sachen Reise über das Fernsehen informieren lassen.
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