Die Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL sind überraschend an der Verweigerungshaltung der GDL gescheitert, obwohl die DB zuvor die Forderungen der GDL zu einem Flächentarifvertrag umfassend erfüllt hat.
DB-Personalvorstand Ulrich Weber zeigte nach neunstündigen Verhandlungen völliges Unverständnis: „Das Hin und Her der GDL verstehen wir nicht mehr. Wir standen kurz vor dem Durchbruch und einer Einigung über eine Grundstruktur zum Flächentarifvertrag und die GDL verweigert sich grundlos. Das ist verkehrte Welt. Unser Vorschlag hätte endlich den Weg frei gemacht für Verhandlungen über die materiellen Forderungen der GDL.“
Die DB hatte zuvor ihre Bereitschaft erklärt, den bisherigen GDL-Flächentarifvertrag für Lokführer um die Berufsgruppen Zugbegleiter und Disponenten zu erweitern. Die DB beweist damit, dass sie den bisherigen Bundesrahmentarifvertrag für Lokführer mit der GDL nicht in Frage stellt.
Die DB führt in der laufenden Tarifrunde parallel Verhandlungen mit EVG und GDL. Die Tarifverhandlungen sind kompliziert: beide Gewerkschaften erheben seit letztem Sommer unterschiedliche Forderungen für teilweise dieselben Mitarbeitergruppen wie Lokführer, Zugbegleiter, Lokrangierführer, Trainer, Disponenten und Bordgastronomen. Ziel der DB ist es, die Verhandlungen so zu führen, dass konkurrierende Abschlüsse für ein und dieselbe Berufsgruppe vermieden werden.