Nach Erhebungen des Dartmouth Flood Observatory, das weltweit Flutkatastrophen per Satellit misst, wurde Europa zwischen 2000 und 2006 von 123 schweren Überschwemmungen heimgesucht. Die Größe der entstandenen Schäden war enorm und nur ein geringer Anteil davon versichert. Auch zahlreiche Hotels und Pensionen waren von den Naturkatastrophen betroffen, weiß Ulrich Jander vom Fachverband für Qualität in Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen (FQH): „Nicht selten stehen nach solchen Ereignissen Existenzen auf dem Spiel.“ Allein das Hochwasser der Elbe im Jahr 2002 verursachte Schäden in Höhe von rund elf Milliarden Euro.
„Durch den Klimawandel werden sich in Zukunft die Hochwasserfälle vermutlich häufen“, sagt Ulrich Jander. Experten sind überzeugt, dass extreme Starkniederschläge mit großen Wassermengen zunehmen werden. Schon jetzt ist klar, dass die Entwässerungssysteme der Städte damit überfordert sind. „Was viele nicht wissen, seit Mai 2005 schreibt das Wasserhaushaltsgesetz eine Eigenverantwortung vor“, informiert Jander. „Das heißt, Unternehmen müssen eigene Maßnahmen treffen, um sich vor Hochwasser zu schützen.“ Dazu zählt zum Beispiel Sandsäcke vorrätig zu halten, wenn das Hotel in der Nähe eines Flusses liegt. Alternativ gibt es auch Schutzwälle aus Kunststoff, die mit Wasser gefüllt werden können.
„Die meisten gehen davon aus, dass sie im Notfall schon Hilfe von Außen bekommen“, weiß Jander. „Doch auch die Rettungsdienste haben nur ein begrenztes Potenzial an Mensch und Gerät und können nicht überall gleichzeitig sein.“ Daher sollte sich jeder am besten schon bevor der Katastrophenfall eintritt, Gedanken darüber machen, was man selbst tun kann, empfiehlt Ulrich Jander. Am Anfang steht eine sogenannte Gefährdungsanalyse. Dabei wird überprüft, ob und wie stark ein Gebäude gefährdet ist. Zudem wird kontrolliert, welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Diese gilt es dann zu organisieren. „Im Allgemeinen ist es ausreichend, Sandsäcke oder mobile Schutzwälle vorrätig zu haben und eine geeignete Pumpe zu besitzen, so der Sicherheitsexperte. Bei den Pumpen empfiehlt Jander, unbedingt auf Qualität zu achten. Pumpen, die man im Baumarkt oder im Discounter erhält, seien für große Wassermassen ungeeignet. „Besser sind Geräte, die auch von Feuerwehren eingesetzt werden“, so Jander. „Profi-Pumpen sind zwar teurer, aber wenn die Billigpumpe im Notfall ihren Dienst versagt, ist der Schaden in der Regel kostspieliger“, weiß Jander.
Unternehmen, die weitere Informationen oder Unterstützung bei der Gefährdungsanalyse benötigen, können sich unter der Telefonnummer 06142-31581 melden oder sich im Internet unter www.Betriebsfeuerwehr.eu informieren.