Ein Flugzeugunfall ist ein schlimmes Ereignis. Die Medien (Presse, Rundfunk, TV, Internet..) haben zum einen eine Informations-pflicht und zum anderen ein Interesse Meldungen zu verkaufen. Nachrichten sind ein großes Geschäft.
Bei einem Flugzeugabsturz gibt es unter Umständen viele Opfer auf einmal zu beklagen. Zudem sind Flugzeugabstürze seltene Ereignisse. So ist es nicht weiter verwunderlich das auch Flugunfälle aus den entferntesten Winkel der Erde in den Nachrichten gemeldet werden.
Wie kann man aber nun ein Flugzeugunglück publizieren?
Das aktuelle Flugzeugunglück in Madrid zeigt wieder einmal deutlich die Grenzen zwischen seriösen Journalismus und Sensationsmache.
Die Fakten zum jetzigen Zeitpunkt sind folgende: Ein Flugzeug verruchte zu starten, der Start wurde abgebrochen aufgrund einer Störung. Das Flugzeug kehrt an das Gate zurück. Ein Techniker inspiziert das Flugzeug. Das Flugzeug startet erneut. Während der Startphase fängt ein Triebwerk Feuer. Das Flugzeug rollt über die Startbahn hinaus und geht in Flammen auf. Es sind sehr viele Tote und Verletzte zu beklagen. Das sind die Fakten die bekannt und bestätigt sind.
Die entsprechende Meldung in den Medien könnte also lauten:
„Flugzeug beim Start in Madrid verunglückt xx Tote sind zu beklagen. Die Ursache ist noch unklar.“
Das wäre eine seriöse Meldung.
Ein Triebwerksbrand alleine führt nicht zur Katastrophe, da jedes Flugzeug auch mit nur einem Triebwerk starten kann.
Jedes Triebwerk hat eine eingebaute Löschanlage, sodass ein Start mit einem brennenden Triebwerk zwar dramatisch ist, aber dennoch sicher möglich ist.
Tatsächlich sind nun aber folgende Meldungen zu lesen:
„Maschine war 15 Jahre alt! Haben Techniker geschlampt?“
Hierbei handelt es sich um reinen Sensationsjournalismus, wobei das Wort Journalismus in diesen Fall nicht treffend ist.
Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle ob ein Flugzeug 2, 10, 15 oder 20 Jahre alt ist. Der Grund: Für jedes Flugzeugmuster sind verschiedene Wartungen vorgeschrieben. Bei den Wartungen werden alle Teile des Flugzeuges inkl. einer Struktur- und Materialprüfung geprüft. Regelmäßig findet eine Modernisierung der Elektronik und der Mordinstrumente statt. Man kann also ohne Zweifel sagen, dass bei regelmäßiger Wartung ein 20 Jahre altes Flugzeug genauso sicher ist wie ein neues. Abstriche muss man beim Komfort und bei der Umweltbelastung (Kerosionverbrauch) machen.
Haben die Techniker geschlampt? Diese Fragestellung ist provokativ und greift unbegründet eine Personengruppe an.
Die genaue Unfallursache ist bis zum jetzigen Zeitpunkt unbekannt. Alle Meldungen zur Ursache sind daher rein spekulativ und in die Rubrik „Aufmacher“ abzulegen. Mit seriösem Journalismus hat das freilich nicht ansatzweise was zu tun.
Das es auch anders geht beweisen andere Headlines zu dem Thema: „Experten forschen nach Ursache des Infernos“; „Experten untersuchen die Wrackteile“ usw.
Diese Meldung entspricht genau dem aktuellen Stand und greift der Ursache nicht spekulativ vor.
Es bleibt zu wünschen dass der seriöse Journalismus sich bei allen Redaktionen durch setzt.
Das Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel der Welt ist.
Da Flugunfälle selten passieren ist die Aufbereitung in den Medien dementsprechend.
Personen die von der Flugangst betroffen sind oder Personen die nach so einem Unglück ein mulmiges Gefühl beim bevorstehenden Flug haben sollten sich vor Augen halten wie gering die Wahrscheinlichkeit von einem Flugzeugunglück ist.
Würden täglich alle Meldungen über Verkehrsunfälle in den Nachrichten kommen, würden 24 Stunden nicht mal Ansatzweise reichen.
Allerdings interessiert das auch keinen, da wir uns daran gewöhnt haben, im Gegensatz dazu ist ein Flugunfall ein seltenes Ereignis, dass natürlich entsprechend aufbereitet publiziert werden muss.
Weiter Informationen zum Thema Fliegen und Flugangst finden Sie auch unter http://www.treffpunkt-flugangst.de