Enormes Interesse an Hotalents

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Rund 80 Nachwuchstalente hatten sich im Voraus angemeldet für das Gastspiel von Hotalents beim Deutschen Hotelkongress mit HotelExpo, dem jährlichen Business-Event der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung AHGZ und der dfv Conference Group am 5. Februar im Hotel Intercontinental in Berlin.

Damit sprengte die von Palatin-Geschäftsführer Klaus Michael Schindlmeier initiierte und zusammen mit seiner Assistentin Lisa Aenis konzipierte Veranstaltung noch die Erwartungen und bot eine bestens geeignete Basis für die Diskussion zwischen erfahrenen Führungskräften und jungen Talenten in der Hotellerie.

In jeweils zwei parallel stattfindenden Workshops wurde in aus allen Nähten platzenden Räumen über folgende Themen debattiert: „Konfliktthema Gehalt – Welchen Einfluss hat die Vergütung auf das Image der Hotellerie? Und was sagen die jungen Leute dazu?“ Impulsgeber hier waren Jana Beuschlein, Sales & Marketing, Palatin, Kristina Katharina Böck, Auszubildende, Schloss Hohenkammer, und Christina Feuchthuber, Werkstudentin, Johannesbad Hotels. „Ausbildungsqualität und -inhalte: Wie zeitgemäß ist die Ausbildung in der Hotellerie?“ Dieser Workshop wurde geleitet von Christian Saxen, Vorstandsvorsitzender Evangelische Tagungsstätten in Württemberg, und Alfons Weiß, Hoteldirektor Bayerwaldhof. „Warum nutzen viele junge Leute die Hotellerie als Sprungbrett für eine Karriere in anderen Unternehmen?“ Die Diskussion dazu wurde von Florian Weißenberger, Althaus Tea, und Claudius Möller, Progros, angeregt. Und: „Kann sich ein kleiner Hotelbetrieb Augenhöhe leisten? Humankapital entdecken oder die Zukunft aufs Spiel setzen“. Markus F. Weidner von der Qnigge Akademie arbeitete mit seiner Gruppe klare Ergebnisse heraus: Der Nachwuchs wünscht sich demnach u. a. mehr Mitspracherecht, Feedback, Förderung, Wertschätzung, eine klare Führung und flachere Hierarchien.

Zusätzlich fanden Vorträge und Podiumsdiskussionen auf größerer und ganz großer Bühne statt: „Lehre, Bachelor, Master – und dann? Karrierewege in der Hotellerie“. Darüber redete Alexander Aisenbrey, Geschäftsführer Öschberghof und Initiator der Initiative Fair Job Hotels, mit Studierenden und Hochschulvertretern, darunter Harald Becker, Schulleiter WIHOGA Dortmund, Prof. Dr. Christian Buer, Hochschule Heilbronn, Thomas Corinth, IST-Hochschule für Management, Stephanie Dreher, Studierende und Assistentin der Geschäftsführung Öschberghof, Prof. Dr. Wolfgang Fuchs, DHBW Ravensburg, und Jonas Mömken, Absolvent der Hochschule Heilbronn und Geschäftsführender Gesellschafter von Brewer’s Tribute. Das Hotalents-Duo Lisa Aenis und Klaus Michael Schindlmeier sprach am Nachmittag über die Bedeutung von gleicher Augenhöhe statt Hierarchien als zukünftigem Führungsmodell in der Hotellerie.

„Zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Wie sich Nachwuchskräfte zeitgemäße Führung vorstellen“. Dies war der Titel der abschließenden Diskussionsrunde auf der Hauptbühne, bei der junge Talente auf Entscheider aus Hotellerie und Gastronomie trafen: Tom Cudok, Geschäftsführender Direktor Hotel Esplanade Bad Saarow, Annika Kranich, Junior Revenue Manager, Palatin, Michael Nemecek, F&B Manager, Empire Riverside Hotel, Lena Pittlack, Teamleitung Rezeption, GenoHotel Baunatal, Andreas Winkler, Regional Direktor, A-ROSA Scharmützelsee & a-ja Bad Saarow, sowie zwei freiwillige Nachwuchstalente aus dem Publikum. Silke Seemann, Unternehmerin, Wirtschaftswissenschaftlerin und Forscherin, versetzte als Gesprächsleiterin die Teilnehmer in ihrer Fantasie ins Jahr 2029 und stellte jedem die Frage, was sich in den letzten zehn Jahren seit Hotalents entwickelt habe. Mitarbeiter würden nicht mehr als austauschbar angesehen, war eine Antwort eines heutigen jungen Talents. Die Antworten der Direktoren gingen mehr in Richtung Problemlösung von Führungsaufgaben: weniger Fachkräftemangel, klarere Strukturen, eine veränderte Führungsrolle in Richtung Coaching. Einstimmig wurde mehr Flexibilität und Vertrauen gefordert. Auch mehr soziale Angebote wie Ganztagskindergarten an sieben Tagen die Woche, ein geänderter Ausbildungsplan oder eine Viertagewoche waren willkommene Szenarien. Einen munteren Zwischenapplaus erhielt Annika Kranich mit ihrer Aussage, dass zu reden alleine nicht ausreiche, sondern ein gemeinschaftliches Auftreten von Verbänden, Organisationen und Initiativen zu wünschen sei, damit wirklich etwas verändert werden kann.

Um den Forderungen eine erneute Plattform zu bieten, findet am 1. und 2. April im Palatin in Wiesloch der zweite junge Hotelkongress statt. „Unser Ziel ist es, mit jungen Talenten und Hoteldirektoren oder Entscheidern aus der Hotellerie und Gastronomie über die Branche zu sprechen. Gemeinsam möchten wir Impulse setzen und den Imagewandel vorantreiben. Hier haben die jungen Talente die Möglichkeit zu sagen, was sie wollen“, so die Organisatoren. Damit diese Visionen auch Wirklichkeit werden, sind Teilnehmer aus allen Bereichen und Ebenen erforderlich und willkommen.
Weitere Infos und Tickets unter www.hotalents.de.