Was einmal gesagt werden muss!

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(PREGAS/P.F.) Es ist schon verwunderlich wie das Anspruchsdenken und die moralischen Hürden, die unsere Politiker bezüglich der Gastronomie-Branche immer höher hängen, sich in der Praxis schmerzhaft bemerkbar machen.

Politiker, die nicht den Schimmer einer Ahnung haben wie seelisch, körperlich anstrengend und aufreibend es ist – und sei es auch nur eine kleine Bierkneipe am Rande des Existenzminimums zu betreiben, werden wohl leider auch in naher Zukunft unbelehrbar bleiben.
Es zerreißt einem das Herz wenn man die teilweise erfolglosen Existenzkämpfe von braven Gastronomen sowohl in TV Sendungen wie „die Kochprofis“ als auch „Rosins Restaurants“ , mit ansehen muss.

Selbstverständlich sind hier auch Probleme und Engpässe teilweise selbst verschuldet. Aber fast jede Branche (Landwirtschaft, Kohleförderung, Stahlindustrie, PKW-Produktion (Abwrackprämie) … ) ausser der Gastronomie und der Hotellerie hat eine Lobbyvertretung in der „großen Politik“, die helfend oder unterstützend eingreifen, wenn Entwicklungstendenzen oder Großwirtschaftslagen nicht wie geplant funktionieren. Außer – ja einmal, doch, hat es eine Interessenvertretung gewagt und sogar durchgesetzt den Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen im Hotel/Motel- Bereich, Gott bewahre, nicht drastisch zu reduzieren, sondern nur an die Europäischen Anrainerstaaten von 19% auf 7% anzupassen !

Die Kritik großer Teile von Politiker und Berufsnörgler war wie schon gewohnt, je weniger Ahnung und Sachkenntnis von der Materie , desto größer das Geschrei – und dies ist bis auf den heutigen Tag nicht verhallt. Da gerade der Aufschrei von unbedeutenden Hinterbänklern, die die Steuerreduzierung als ein Geschenk an Multi-Hotelkonzerne wider besseren Wissens publizieren; hier für eine neue Neiddebatte sorgen und es übersehen, dass gerade diese Steuerentlastung für kleine und mittlere Einzelunternehmen überlebensnotwendig war!

Die wieder seit 3 Jahren steigenden Umsatzzahlen speziell im Übernachtungsbereich zeigen doch, wie richtig diese Steuerentlastung war. Dass hier schon längst überfällige Steuerentlastungen auch im Gaststättenbereich mehr als nötig sind, zeigt doch das unverminderte Dahinsiechen selbst von einst umsatzstarken Gaststätten, die mehr als nur Sättigungsinstitutionen waren. Sie waren und sind auch Grundpfeiler eines gesunden sozial und gesellschaftspolitischen Miteinanders ohne Vorurteile und Ausgrenzungen gleich welcher Art, das ja heute lautstärker denn je von allen Seiten gefordert wird.

So mussten von 2008 bis 2012 (Quelle stat. Bundesamt) 10100 Restaurants (von 85300 auf 75200) unwiederbringlich schließen. Auch in dem Bereich der Schankwirtschaften war ein Aderlass von 5200 Betrieben (von 38500 auf 33300) zu beklagen. Selbst die Sparte “ Gastro Getränke“ hierunter fallen Kioske usw. was immerhin das Ende für 2800 Verkaufsstellen (von 8400 auf 5600) bedeutet, waren hiervon erheblich betroffen. Insgesamt sind also in diesem Zeitraum 18100 Gastro- Anbieter und Dienstleister vom Markt verschwunden.

Leider liegt das Zahlenmaterial von 2013-2014 noch nicht vor, was aber noch eine erhebliche Steigerung der Betriebsaufgaben im Gaststättenbereich befürchten lässt.

Den Besuch einer „normalen“ Gaststätte wäre unseren politischen Entscheidungsträgern auf das wärmste zu empfehlen. Auch ein Besuch an den Stammtischen wäre gewiss sehr lehrreich und die Verunglimpfung der selbigen würde sich gewiss zukünftig in Grenzen halten.

Autor (der einem aus dem Herzen spricht): Peter Fischer