Mit dem Chauffeur durch ferne Länder

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Berlin. Wenn es um die Planung einer Fernreise geht, taucht auch die Frage auf, wie man sich im Land bewegen will. Denn viele Urlauber wollen nicht nur am Strand liegen, sondern viel sehen und erleben. Das gewährleisten in der Regel geführte Busrundreisen. Doch die sind nicht jedermanns Sache. Eine Alternative wäre es, einen Mietwagen zu nehmen. Aber das ist manchem nicht geheuer, manchmal nicht ratsam oder auch gar nicht möglich: «In einigen Ländern, wie
zum Beispiel China und Vietnam, wird der deutsche Führerschein auch nicht in Zusammenhang mit einem internationalen Führerschein anerkannt», sagt Regina Ammel vom ADAC. Sie rät, sich gut über die Bestimmungen im Reiseland zu informieren. Dort wo der eigene
Führerschein nicht anerkannt wird kann man aber trotzdem einen Mietwagen nehmen – allerdings nur mit persönlichem Fahrer.

Eine Alternative, die inzwischen von immer mehr Reiseveranstaltern angeboten wird und auch bei so manch anderem fernen Reiseziel einige
Vorteile bietet. Zum Beispiel wegen versicherungsrechtlicher Probleme: «Oft besteht kein ausreichender Versicherungsschutz, da die
Mindestdeckungssummen viel zu niedrig sind und eine Vollkaskoversicherung nicht abgeschlossen werden kann», mahnt Ammel.
Komme es zu einem Unfall, kann es für einen selbst sehr teuer werden.
Das kann man vermeiden, wenn man nicht selbst fährt. Und das ist auch viel entspannter. Denn die Straßenverhältnisse, Verkehrsregeln,
Beschilderungen und Fahrweisen unterscheiden sich in vielen Ländern doch sehr von denen bei uns.

«Ein einheimischer Fahrer kennt sich aus, ist ortskundig und weiß, welche Strecken interessant sind oder welche Gegenden gemieden werden sollten», sagt deshalb auch Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband e.V. (DRV). Anstatt nur auf den Verkehr, die ungewohnten
Straßenverhältnisse und die richtige Richtung zu achten, können die Reisenden sich so auf die Umgebung, die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Auch ein großer Frustfaktor, der beim Autofahren immer wieder auftreten kann, fällt in der Regel weg,
weiß Schäfer: «Die Gefahr, sich zu verfahren und so eine Menge Zeit, Nerven und Energie zu vergeuden, ist weitestgehend gebannt.» Und
sollte auf der Reise doch mal ein Problem auftreten, kann der sprach- und ortskundige Fahrer dieses viel schneller beheben und kennt dafür die richtigen Ansprechpartner.

Doch auch das Reiseerlebnis selbst, sagt Schäfer, sei ein besonderes: «Es ist eine sehr persönliche Art des Reisens, die größtmögliche Freiheit garantiert.» Anders als bei einer Busrundreise ist man in seinen Entscheidungen relativ flexibel und kann Ausflüge oder Touren abseits der ausgetretenen Touristenpfade machen. Der persönliche Fahrer ist oft auch gleich ein Reiseführer, kann wertvolle Tipps geben, welche Orte oder Sehenswürdigkeiten auf jeden Fall lohnend sind – und welche eher nicht. Wenn seine Gäste dann noch von der netten Sorte sind, hat er bestimmt auch den einen oder anderen Geheimtipp parat, der in keinem Reiseführer steht. «Ein Fahrer gibt nicht nur Sicherheit, er kann auch ein authentischeres Reiseerlebnis ermöglichen, bei dem man dem Land und seiner Bevölkerung näher kommen kann, als würde man alleine reisen», fasst Schäfer die Vorteile für die Reisenden zusammen.