Die Deutsche Bahn kritisiert die Ankündigung der GDL, in den nächsten Tagen zu „flächendeckenden“ Streiks aufzurufen, als völlig überflüssig. Zugleich bedauert die DB die mangelnde Bereitschaft der GDL-Spitze, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Außerdem weist die DB den Vorwurf zurück, einen Konflikt provoziert zu haben.
DB-Personalvorstand Ulrich Weber verweist auf die Liste der zahlreichen Angebote und Vorschläge: „Das ist einfach nicht wahr, dass wir als Arbeitgeber eine Gewerkschaft in einen Konflikt treiben. Kompromisse findet man nur am Verhandlungstisch. Der GDL-Führung geht es aber darum, das Terrain von Konkurrenzgewerkschaften erobern zu wollen. Dafür nimmt sie Schaden für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen in Kauf.“ Die DB ist nach wie vor jederzeit zu Verhandlungen über die GDL-Forderungen bereit. Ziel bleibt, konkurrierende Tarifverträge verschiedener Gewerkschaften für ein und dieselbe Berufsgruppe zu vermeiden.
Weber kritisierte die Ablehnung des jüngsten DB-Angebots vom 1. Oktober als Fehleinschätzung seitens der GDL-Führung. Es handele sich keineswegs um einen „Trick“ oder um „Drohungen mit der Gesetzeskeule“. Weber: „Nach Ablehnung sämtlicher Angebote von Kooperation bis Moderation, von mehr Mitsprache für die GDL bis zum Angebot, über alle Forderungen ohne Einschränkung zu sprechen, war dies als Ausweg gedacht “, so Weber. Einerseits würde der GDL damit garantiert, dass sie die federführende Gewerkschaft der Lokomotivführer bleibt. Die DB sieht wie in der Vergangenheit in der GDL ohne Abstriche einen autonomen Tarifpartner. Weber: „Das ist ein ernstgemeintes Angebot an die GDL, um die Situation zu befrieden.“