Angesichts der Wirtschaftskrise fordert der asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.v. eine schnelle Reaktion der Reiseveranstalter bezüglich der Vertriebskonditionen. „Inzwischen dürfte jedem klar sein, dass die Krise auch die Touristik trifft, wenn auch anfänglich etwas verzögert“, stellt asr-Präsident Stephan Busch fest. „Die Veranstalter stellen sich bereits auf Rückgänge ein. Für die Reisemittler rechnen wir mit erheblichen Liquiditätsengpässen“. Bereits im Herbst vergangenen Jahres habe der asr vor der Krise gewarnt, der internen Schätzungen nach eine existentielle Bedrohung für 5.000 bis 6.000 Reisebüros bedeuten könnte. „Was damals als Spekulation abgetan wurde, wird nun bedauerlicherweise zur Realität“.
Absolut unverständlich sei es, dass die fünf führenden Reiseveranstalter auf diese Entwicklung gegenüber dem Vertrieb bislang völlig unzureichend reagiert haben. „Alle Provisionsmodelle für das Geschäftsjahr 2008/2009 basieren mit Provisionsstaffeln und Umsatzgrenzen auf den Wachstumsprognosen der vergangenen Jahre. Dass diese nicht mehr zu halten sind, ist offensichtlich“.
Deshalb fordert der asr von den Veranstaltern ein Sofortprogramm, dass die aktuelle Entwicklung berücksichtigt.: „Für die Vergütung der Reisemittler müssen die Provisionstarife aus dem Geschäftsjahr 2007/2008 Anwendung finden. Die Umsatzgrenzen müssen entsprechend der Umsatzentwicklung des Veranstalters reduziert werden“, fordert Busch. Darüber hinaus sollten die Veranstalter bereits geleistete Vorauszahlungen stunden und auf den zu erwartenden Umsatz verrechnen. Und last but not least müssten die Werbekostenzuschüsse für den Reisebürovertrieb erhöht werden.
„Sollten die Reiseveranstalter ihre Bekenntnisse für den stationären Vertrieb ernst meinen, sollten sie diese Empfehlungen dringend umsetzen“, so Busch. Gerade im Umgang mit der Krise werde sich zeigen, wie die Reiseveranstalter zum Partner Reisebüro stehen.