In Verbindung mit der Diskussion um die verstärkte Beimischung von Bioethanol – umgangssprachlich auch als Ethylalkohol bezeichnet – in deutschem Normal- und Superkraftstoff warnt ADAC-Präsident Peter Meyer vor nationalen Alleingängen. „Bei der geplanten Einführung von E10-Kraftstoff mit 10-prozentiger Beimischung von Ethanol geht es nicht nur um die Verträglichkeit für Millionen von Autos. Auch andere Bereiche werden davon negativ betroffen sein. Der ADAC plädiert deshalb für eine ehrliche Bewertung aller Aspekte der Beimischung, insbesondere einer gesamtökologischen und sozialverträglichen Bilanz.“
So weist der Club auf eine mögliche Zunahme des Tanktourismus hin, weil die Kosten durch den Einsatz von E10 für den Autofahrer entweder durch Mehrverbrauch in Verbindung mit einem höheren Preis oder wegen des notwendigen Umstiegs auf das 15 Cent teurere Super plus steigen werden. Viele Autofahrer werden aber auch wegen der besseren Verträglichkeit ins Ausland ausweichen. Dies führt zu Mindereinnahmen bei der Mineralölsteuer und zu weiteren wirtschaftlichen Belastungen der grenznahen Tankstellen.
Im umgekehrten Fall könnte die Fahrt für ausländische Urlauber nach Deutschland problematisch werden. Sie werden möglicherweise nicht ausreichend darüber informiert, welchen Kraftstoff sie tanken müssen, um Motorschäden zu vermeiden. Der Ersatzkraftstoff für E10-untaugliche Fahrzeuge, Super plus, ist in Europa meist unter anderen Bezeichnungen auf dem Markt.
Quelle: ADAC