Nachfolgend wird über die Rolle von Zurab Pololikashvili, dem Sieger der Wahl zum nächsten Generalsekretär der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO), mangelnde Transparenz, Integrität und Offenheit fast aller Parteien die mit der Wahl zum nächsten Generalsekretär der UNWTO sowie ein Scheitern des gesamten Systems der Organisation inklusive der Führungsmannschaft berichtet. Es ist das Ergebniss einer Recherche der letzten sechs Wochen. Dabei geht es nicht um die Beteiligten und deren Teilhabe am fehlerhaften Wahlprocedere. Vielmehr soll ein kurzer Blick auf einen mangelhaften Nominierungsprozess des Kandidaten Pololikashvili geworfen werden. Was und warum ist da soviel schief gelaufen?
Am 12. Mai 2017 wurde Zurab Pololikashvili (geb. 12. Januar 1077 in Tiflis Georgien) vom UNWTO-Exekutivrat bei deren 105. Sitzung in Madrid (Spanien) zum nachsten UNWTO Genaralsekretär der UNWTO nomminiert. Pololikashvili bekleidet zur Zeit das Amt des Botschafters Georgiens in Spanien.
Als nächstes folgt die Bestätigung des nomminierten Kandidaten auf der 22. UNWTO-Generalversammlung vom 11. – 16. September 2017 im Chinesischen Chengdu.
In der Vergangenheit wurde der nomminierte Kandidat bei der Gereralversammlung nicht angezweifelt oder wie es die UNWTO formuliert: “Die Empfehlung des UNWTO-Exekutivrates wird der bevorstehenden 22. UNWTO-Generalversammlung zur Ratifizierung (11.-16. September 2017, Chengdu, China) vorgelegt.” Der gewählte Kandidat konnte sich der Bestätigung der Generalversammlung sicher sein.
Anders sieht es in diesem Jahr aus. Erstmals könnte der nomminietre Kandidat bei der Generalversammlung “durchfallen”. Pololikashvili muss 2/3 der Deligierten hinter sich bringen um die Wahl und damit auch die Nominierung zu bestätigen. Die 2/3 Mehrheit scheint nicht gesichert.
Zur Wahl um den Posten des UNWTO-Generalsekretärs stellen sich Einzelpersonen. Als Sieger aus der Wahl geht hervor, wer sie meisten Stimmen hinter sich vereinen kann. Bei der Wahl im Mai 2017 wurde mit diesem Ablauf gebrochen. Die Wahl wurde beeinflusst durch Hinterzimmerdeals, Gefälligkeiten und Verhandlungen zwischen an der Wahl beteiligten Ländern sowie eine Einladung zu einem Fußballspiel zwei Tage vor der Wahl. Der Einladung zu dem besagten Füßballspiel folgten einige der Deligierten. Die Integrität und Kompetenz der einzelnen Kandidaten rückte damit in den Hintergrund. Der Posten wurde “verschachert”. Mehr und mehr zeigen sich die Vetreter der Tourismusindustrie besorgt um den guten Ruf der Branche.
Fazit:
Es steht zuviel auf dem Spiel um die Wahl durch nationale Interessen zu beinflussen. Oder wie es die UNWTO selbst formuliert:
Heute ist das Geschäftsvolumen der Tourismusbranche gleich oder höher als zum Beispiel die Ölwirtschaft, der Nahrungsmittelsektor oder die Automobilindustrie. Der Tourismus ist zu einem der Hauptakteure des internationalen Handels geworden und stellt gleichzeitig eine der Haupteinnahmequellen für viele Entwicklungsländer dar. Dieses Wachstum geht Hand in Hand mit einer zunehmenden Diversifizierung und Konkurrenz zwischen den Destinationen.
Die globale Bedeutung des Tourismus in den Industriestaaten hat in vielen verwandten Sektoren – von der Bauwirtschaft bis zur Landwirtschaft oder der Telekommunikation – wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Vorteile geschaffen. Der wirtschaftliche Nutzen des Tourismus hängt wesentlich von der Qualität und dem Angebot ab. Die UNWTO unterstützt das Ziel eines nachhaltigen Tourismus in immer komplexeren nationalen und internationalen Märkten. Als UN-Organisation, die dem Tourismus gewidmet ist, weist die UNWTO darauf hin, dass vor allem die Entwicklungsländer von einem nachhaltigen Tourismus profitieren.”
Es verwundert also nicht, wenn eine immer größer werdende Zahl von Vertretern der Branche aus den unterschiedlichsten Nationen die Transparenz der Wahl und deren Ausgang in Frage stellen.
Der Bericht soll den Wahlprozess beleuchten und Unregelmäßigkeiten aufzuzeigen die dazu geeignet gewesen wären, den Wahlausgang zu manipulieren. Der Verdacht dafür liegt nah.
Dabei ist es nicht beabsichtigt, Einzelpersonen anzugreifen oder gar anzuklagen. Es sollen die Fehler im UNWTO-System aufgezeigt werden die einer demokratischen Wahl im Wege gestanden haben.
In Chengdu haben die Delegierten aller Länder die Aufgabe, den nomminierten Kandidaten Zurab Pololkashvili als neuen Generalsekretär der UNWTO für die Amtszeit von 2018 bis 2022 zu bestätigen oder abzulehnen. Keine Aufgabe, um die die Delegierten zu beneiden sind. Das Ergebniss wird so oder so einschneidend sein.
Federführend in der Sache ist der Tourismusminister von Simbabwe Dr. Walter Mzembi. Als der Vorwurf der undemorkratischen Wahl laut wurde, forderte Mzembi transparenz und offenheit. Allerdings ist Mzembi dabei nur bedingt unparteisch. Er unterlag Pololikashvili in der Stichwahl zum UNWTO-Generalsekretär. Mzembi ist somit voreingenommen und als „Ankläger“ damit nur bedingt geeignet.
Über die Autoren:
Die Autoren dieses Berichts sind geopolitische Analysten mit extrem starken Beziehungen zu Georgien. Wenn es irgendeine Parteilichkeit in diesem Bericht gibt, dann ist es der Tatsache geschuldet, dass die Autoren Rücksicht auf Georgien üben. Aus diesem Grund ist es nicht im Interesse der Autoren, die Chancen des georgischen Kandidaten, Zurab Pololikaschwili, als ersten georgischen UNWTO-Generalsekretär zu schmälern. Theoretisch wäre ein georgischer Politiker im Amt des UNWTO-Generalsekretärs für die Entwicklung Georgiens großartig. Aber wenn ein georgischer Kandidat unter zweifelhaften oder gar undemokratischen Umständen gewählt wird, dann wiegen die Nachteile für das Land Georgien mehr als die Vorteile.
Wegen des georgischen Regierungsinteresses an dieser Wahl und dem umfangreichen Netzwerk von Unterstützern von Pololikaschwili sind die Autoren dieses Berichts ein hohes Risiko eingegangen.
Georgien ist ein kleines Land. Die Autoren riskieren mit dieser Veröffentlichung Nachteile im Heimatland.
Mit dem Bericht soll Schaden von Georgien abgewendet werden, erklären die Autoren zur Veröffentlichung. Auf dem Spiel steht der gute Ruf von Georgien nicht nur im touristischen Breich sondern als Ganzes.
Es ist auch nicht im Sinne der Autoren, das positive Schaffen von Zurab Pololikaschwili als Botschafter Georgiens in Spanien in zweifel zu ziehen. Ganz im Gegenteil. Die Verdienste Pololikaschwilis für Georgien sind unstreitig und verdienen allerhöchste Anerkennung. Seine Kompetenzen sowohl in geschäftlichen als auch in gesellschaftlichen Bereichen sind bemerkenswert und lassen ihn in den letzten drei Regierungen von Georgien unentbehrlich werden.
In den sechs Wochen der Recherche zu diesem Bericht haben die Autoren keine negativen Äußerungen zum Wirken von Pololihashvili notieren können. Selbst seine politischen und geschäftlichen Gegner bzw. Konkurrenten konnten nichts wirklich Schlechtes über Pololihashvili berichten.
Das Versagen des Systems
„Wenn Zurab Pololikaschwili als neuer UNWTO Generalsekretär bestätigt wird, wird er ein guter Generalsekretär sein. Warum stellt sich also die Frage, weshalb Zurab Pololikaschwili der Schwerpunkt dieses Berichts über das Scheitern der Transparenz des UNTWO-Wahlprozesses ist?“
Es ist eben nicht das was Zurab Pololikaschwili tat, es ist das was er nicht tat!
Abgesehen von seiner äußerst umstrittenen Entscheidung, die Deligierten der UNWTO zum Champions League Halbfinale am 10 Mai 2017 zwischen Atletico Madrid und Real Madrid einzuladen, einige Delegierte sind der Einladung gefolgt, steht Pololikaschwili nicht für die Aufgaben, die das Amt vorsehen. Er ist eher der Strohmann der georgischen Regierung, insbesondere des Ministerpräsidenten und des Außenministeriums.
Fast jedes Land, das einen Kandidaten für die Wahl stellte, führte seine Kampagne auf nationaler Ebene – als Land und nicht als Kandidat mit den notwendigen Anmeldeinformationen. Zahlreiche Länder sind schuldig, undurchsichtige Geschäfte mit den Bewerberländern zu machen. Das Versagen liegt im System als Ganzes und in seiner Führungsstruktur.
Was sich Pololikaschwili vorwerfen lassen muss ist, dass er die Wahl gewonnen hat.
Er tat dies, ohne auch nur einmal den Beweis der Qualifikation zu erbringen. Er gewann die Wahl ohne die nötige Erfahrung und Kompetenz für das Amt mitzubringen. Visionen für den globalen Tourismus sucht man in der Bewerbung von Zurab Pololikaschwili vergeblich.
Warum er also gewählt wurde ist ein Rätsel. Und genau das lässt den Wahlprozess in einem zweifelhaften Licht erscheinen. Ein Kandidat ohne die nötigen Branchenkentnisse gewinnt die Wahl des UNWTO Generalsekretärs. Ein vernichtendes Signal an zukünftige Bewerber.
Die Autoren baten Pololikaschwili um eine Stellungnahme. Interviewanfragen wurden abgelehnt, Mails wurden nicht beantwortet und telefonisch war Pololikaschwili auch nicht zu erreichen. Und wenn er mal ans Telefon ging hat er die Verbindung durch Auflegen unterbrochen, als er die Autoren als Anrufer erkannte. Lediglich einmal ließ sich Pololikaschwili auf ein kurzes Gespräch ein. Beim ersten Telefonat mit der Bitte um ein Interview vertröstete Pololikaschwili die Autoren. Die Autoren sollten warten bis er die Wahl gewonnen hätte!
So erging es aber nicht nur den Autoren dieses Berichts. Pololikaschwili gab nicht eine einzige Pressekonferenz. Stattdessen sprach der amtierende Generalsekretär Dr. Taleb Rifai für ihn, ebenso wie Georgiens Premierminister Giorgi Kvirikashvili. Das Verhalten hat verwundert.
Die Auskunftsbereitschaft sollte als Tugend angesehen werden, die von dem möglichen Vorsitzenden einer der größten Industrien der Welt verlangt werden kann. Der Generalsekretär einer UN Organisation sollte die Medien nicht ignorieren.
Letztendlich sollte die aktuelle UNWTO-Führung verantwortlich gemacht werden. Es gibt Dutzende von ihnen: Abulfas Garaye zum Beispiel, Minister für Kultur und Tourismus von Aserbaidschan – ein zunehmend autoritäres Land, das an Georgien grenzt und eine sehr enge geopolitische Beziehung zu Georgien unterhält – war Vorsitzender des Exekutivrates in Madrid, als Pololikaschwili nominiert wurde.
Update:
Unter der Internetadresse: http://spain.mfa.gov.ge/index.php?lang_id=SPA&sec_id=269 ist die Biographie von Zurab Pololikashvili zu lesen. Die Quelle ist die Website der georgischen Botschaft. Seit dem 31. August 2017 ist die Biografie nicht mehr in englischer Sprache verfügbar und die Website wurde als “im Update-Modus” aufgeführt.
Bei der Betrachtung der Diskrepanz zwischen dieser und der Biographie (siehe weiter unten), die der UNWTO vorgelegt wurde und der Kontroverse um den Mangel an Transparenz in der Nominierung von Pololikaschwili gibt es Grund zu der Annahme, dass dieses “Update” kein Zufall sei.
Permanent wurden die Autoren dieses Berichts und weitere Journalisten ,die sich mit der Sache auseinander setzen, in ihrem Streben nach Informationsbeschaffung gehindert, vor allem in Bezug auf Pololikaschwili’s touristische Kompetenzen, von denen es scheinbar keine gibt.
Biographie (Quelle: http://spain.mfa.gov.ge/)
Botschafter Georgiens im Königreich Spanien, dem Fürstentum Andorra, der Demokratischen Volksrepublik Algerien und des Königreichs Marokko, Ständiger Vertreter Georgiens bei der Welttourismusorganisation (UNWTO)
Karriere
Seit dem 15. April 2012 Botschafter von Georgien im Königreich Spanien
2009 – 2010 Minister für wirtschaftliche Entwicklung von Georgien
2006-2009 Botschafter Georgiens im Königreich Spanien
2005-2006 Stellvertretender Minister für auswärtige Angelegenheiten von Georgien
Berufserfahrung:
Die Berufserfahrung des Botschafters Pololikashvili im privaten Sektor umfasst mehrere Jahre Tätigkeit im Finanz- und Bankensektor unter anderem als Direktor für internationale Operationen bei der Firma “TBC Bank” (eine der renommiertesten Banken in Georgien). Direktor der Zentralen Niederlassung der “TBC Bank” (2001-2005) und Vizepräsident der TBC-Gruppe (2010-2011).
2011 war Botschafter Pololikaschwili Geschäftsführer des FC Dinamo de Tbilisi, der herausragendsten Profifußballteam in Georgien.
Ausbildung:
2008-2009 Global Senior Management Programm (GSMP), IE Business School, Instituto de Empresa, Madrid, Spanien
1994-1998 Diplomstudiengang im Bankwesen, Technische Universität Georgien, Tbilisi, Georgien
Pololikashvili wurde am 12. Januar 1977 in Tiflis, Georgien geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Sprachen:
Georgisch (Muttersprache)
Englisch, Spanisch und Russisch (fließend in Wort und Schrift)
Französisch, Japanisch und Polnisch (Grundkenntnisse)
Anmerkung:
Pololikaschwili und diejenigen, die seine Nominierung forcierten, haben seine beeindruckende berufliche und politische Karriere vorgeschoben und versucht fehlende Qualifikationen im Tourismussektor zu verschleiern. In Wirklichkeit hat der Kandidat für das Amt des UNWTO-Generalsekretärs so gut wie keine Erfahrung im Tourismus. Stattdessen führten der georgische Ministerpräsident und Beamte der Regierung von Georgien in und mit seinem Namen eine Kampagne mit dem Ziel Pololikaschwili in das Amt des UNWTO Generalsekretärs zu bekommen.
Pololikaschwili hat keine Anstalten gemacht, sich für das Amt zu empfehlen. Er hat sich regelrecht verweigert bei offiziellen Anlässen der Organisation zu sprechen.
Die Strategie der Pololikaschwili-Kampagne war es, seine politischen Erfahrungen unter anderem als Botschafter Georgiens in Spanien als Qualifikation im Tourismussektor zu verkaufen. Eine wirkliche Kompetenz ist nicht zu erkennen.
Während seine berufliche und politische Erfahrung nicht zu beanstanden sind, fehlen Pololikaschwili sämtliche Vorraussetzungen sowie das nötige Fachwissen um das Amt des UNWTO Generalsekretärs auszukleiden.
Nachfolgend einige Auszüge aus dem Weißbuch, dass das Pololikaschwili-Lager (in dem Pololikaschwili scheinbar kaum mitgewirkt hat) der UNWTO vorlegte.
Durch einfaches Vergleichen der obigen Biographie von seiner Website als georgischer Botschafter in Spanien,in dem das Wort “Tourismus” nur einmal erscheint (im Namen seines offiziellen UNWTO-Titels), zu den Auszügen unten aus seinem Weißbuch, erscheint die Vorlage für die Kandidatur zum UNWTO Generalsekretär als nachträglich „überarbeitet“.
Quelle: http://cf.cdn.unwto.org/sites/all/files/pdf/h_e_mr_zurab_pololikashvili.pdf
Anmerkung: Um Übersetzungsfehler zu vermeiden in der Orginalfassung!
Zitat:
„Ambassador POLOLIKASHVILI has broad experience of working in both private and public sectors at high-profile positions. He has extensive diplomatic experience, having represented Georgia to the World Tourism Organization (UNWTO), as well as serving as Ambassador Extraordinary and Plenipotentiary to the Kingdom of Spain. He also held a position of the Deputy Minister of Foreign Affairs from 2005 to 2006.
CURRENT POSITION
As Minister of Economic Development of Georgia, Ambassador Pololikashvili was responsible for overseeing the country’s long-term fiscal growth strategies, for advancing foreign trade and investment policy initiatives, as well as for promoting the development of tourism, infrastructure and transportation sectors. He was instrumental in launching an innovative policy for the development of tourism in Georgia, prioritizing the sphere on both the government and private sector agendas.
During Ambassador Pololikashvili’s tenure as the Minister of Economic Development, through key policy reforms, marketing activities, improvement of infrastructure and visa liberalization initiatives, Georgia managed to nearly double the annual number of international arrivals, from 1.5 million (in 2009) to exceeding the 2.8 million mark by 2011.
Those reforms paved the way for sustainable tourism practices in Georgia and poverty alleviation initiatives, placing Georgia among top tourist destinations in the region.
Minister Pololikashvili successfully led the economic liberalization processes, introducing more supportive policies for SMEs, and incentive programs to attract foreign investment for development of hard and soft infrastructure.
2005 – 2006 Deputy Minister of Foreign Affairs of Georgia. In this capacity as Deputy Minister of Foreign Affairs of Georgia, he supervised the departments for administrative, budgetary, financial and consular affairs, as well as the Department for Human Resources Management.
Pololikashvili was responsible for ushering in a new phase of more liberal and secure visa regimes, facilitation of processes to ease border crossing procedures, and deepening relations with various international organizations, including the UNWTO.
Experience private sector.
Ambassador Pololikashvili’s private sector experience includes several years in the financial and banking sectors, serving as the Manager of International Operations for TBC Bank (one of the most successful banks in Georgia), Director of TBC Bank’s Central Branch Office (2001-2005) and the Vice President of TBC Group (2010 – 2011).
In 2001 – 2011 Ambassador Pololikashvili was CEO of FC Dinamo Tbilisi, the leading professional football team in Georgia.“
Zitat Ende
Am 25. August 2017 trafen sich insgesamt rund 90 Delegierte und Botschafter in Madrid um die bevorstehende Generalversammlung in Chengdu, China, zu diskutieren.
Thema war auch die Nominierung von Polokishvili.
Zurab Polokishvili sagte während der Veranstaltung kein einziges Wort.
Nach dem Treffen sind viele Fragen offen:
Für einen erfahrenen Diplomaten, dessen “Reformen den Weg für nachhaltige Tourismuspraktiken in Georgien und Armutsbekämpfungsinitiativen geebnet haben”, muss er wissen, wie er seine Meinung äußern kann.
Wurde ein Kandidat ohne Erfahrung im Tourismus nur gewählt um Georgien bei der UNWTO zu vertreten? Gab es keine anderen erfahrenen Kandidaten?
Ist die Kandidatur das Ergebnis von Pololikaschwili’s engen Beziehungen zum georgischen Premierminister oder wurde er wirklich als die qualifizierteste Person in Georgien vorgeschlagen?
Warum hat kein mit der Sache vertrauter Georgier seine Ernennung angezweifelt?
Georgien hat während des Nominierungsprozesses zahlreiche quid pro quo Angebote im „Hinterzimmer“ gemacht.
Was wurde mit wem vereinbart beziehungsweise beschlossen?
In vielen Ländern wird die Einladung zu einer außergewöhnlichen Sportveranstaltung, hier das Champions League Halbfinale zwischen Atletico Madrid und Real Madrid, als Vorteilsnahme im Amt gewertet.
Ist es nur Vorteilsnahme im Amt oder darf mehr vermutet werden? Das Timing der Kartenbeschaffung für ein seit Wochen restlos ausverkauftes Fußballspiel wirft Fragen auf.
Es gibt keine gute Antwort auf diese Frage. Ein Mann, der in drei aufeinanderfolgenden georgischen Regierungen hohe politische Ämter einnahm kann keine politische Naivität für sich in Anspruch nehmen.
Warum klärt Pololikaschwili zu dem Vorwurf nicht auf?
Warum hat die UNWTO-Führung keine offene Diskussion über die Qualifikationen der Kandidaten geführt?
Ist es für eine Neuwahl zu spät?
Zitate aus geführten Interviews:
(Auf die Nennung von Namen wurde verzichtet. Alle Personen sind der Redaktion namentlich bekannt)
Von einem hochrangigen Mitglied der UNM Partei,:
“Zurab ist einer jener Personen in der georgischen Politik, gegen die niemand einen Groll zu haben scheint. Er überlebte 2012 [Veränderung in der Macht] eher bequem, und es gibt Leute in beiden politischen Lagern, die ihn als Freund betrachten. ”
Von einem georgischen Politiker, ehemaliges Mitglied des Parlaments, ehemaliger IRI im Irak und ehemaliger Berater von Juschenko (der Ex-Präsident der Ukraine), der Georgien in den 2000er Jahren wie kaum ein anderer kennt:
“Das meisten von Pololikaschwili’s Vermögen wurde von seinem Vater, ein einflussreicher Geschäftsmann , angesammelt. Zurab selbst war immer nur ein guter Sohn, der seinem Vater zuhörte. Dort hat er seinen verdammten Scharfsinn her. Er ist ein perfekter zweiter Mann.”
Von einem bekannten Anwalt, der sich in der Vergangenheit mit der Familie Pololikaschwili beschäftigte:
“Der gute Name ist in der Familie – es war immer ein Teil der Elite. Pololikaschwili, Senior, war einer der Geschäftsleute, gegen den selbst Shevardnadze nichts hatte. – Wohlhabende Leute, wenn auch nicht auf eine schöne Art. ”
Von einem anonymen Journalisten:
“Pololikaschwili genießt einen einwandfreien Ruf. Er ist ein kluger und versierter Diplomat und Mittler, der niemanden antagonisiert. Er ist ein sehr liebender Ehemann und Vater. Er hat ein behindertes Kind, und seine Familie ist mit einer entsprechenden Wohltätigkeit verbunden. ”
Quelle: http://worldtourismwire.com