Ein schwedischer Hotelier will eine ausgediente Boeing 747 der Pleite gegangenen Fluggesellschaft Transjet in ein Hostel umbauen. Im Bauch der Maschine sollen Reisende ab Ende 2008 eine günstige Bleibe finden.
Flugreisenden ist er schon immer aufgefallen, der alte Jumbo am Rand des Rollfeldes des Flughafens Arlanda, auf halbem Weg zwischen Stockholm und Uppsala. Nach dem Bankrott der schwedischen Fluggesellschaft Transjet 2002 war der Riesenvogel unbeachtet geparkt worden. Nun hat ein Hotelbesitzer aus Uppsala die alte Boeing aus den 70er Jahren günstig erworben und will sie in ein Hostel verwandeln.
Im Innern sollen 29 Kabinen entstehen mit 81 Betten, eine Suite im Cockpit, Lounge und Rezeption. Sogar ein Aufzug ist geplant. „Die Ausstattung wird insgesamt einfach, nicht alle Kabinen werden eine Toilette und Dusche haben“, erklärt Hotel-Unternehmer Oscar Diös.
Ihm kam die Idee aus purer Not: „Die Kapazitäten in unseren Häusern in Uppsala waren ausgeschöpft – wir mussten dringend erweitern“, sagt Diös. Auf der Suche nach einem Haus in Flughafennähe stieß er dann auf die Boeing 747, verhandelte mit dem Besitzer über den Verkauf und stellte einen Business-Plan auf.
Den Business-Development-Manager des Flughafens Arlanda, Thomas Cassel, musste Diös nicht lange überreden: „Es gibt einen großen Bedarf an günstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Wir gehen davon aus, dass es ein Erfolg wird“, sagt Cassel. Auch die örtlichen Behörden hätten bereits ihre Zustimmung für das Projekt gegeben.
Neben den Passagieren des Flughafens hat der Betreiber vor allem junge Familien im Visier, die nur über ein geringes Reisebudget verfügen. Rund 30 Euro soll eine Übernachtung pro Person kosten. „Zudem gibt es stundenweise Tarife für Umsteiger, die die Wartezeit nicht im Flughafen verbringen wollen“, sagt Diös.
Im Sommer soll die alte 747 auf ihren Bestimmungsort hinter den Frachtgebäuden versetzt und umgebaut werden. Die Eröffnung ist für Oktober geplant.
Quelle: http://www.dmm.travel
Bildquelle: Jumbo Hostel