Terroranschlag auf das Pearl Continental Hotel im pakistanischen Peshawar

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Langsam werden die Meldungen über Terroranschläge in den Nachrichten zum Alltag, in denen Urlauber oder Geschäftsleute in Hotels ins Fadenkreuz von Selbstmordattentätern kommen.

Nicht nur wir verweisen auf diese drohenden Gefahren, auch andere Sicherheitsexperten tun das. Gebetsmühlenartig – und regelmäßig – kommen Antworten wie: „das ist weit weg“ oder „Sicherheit kostet, das können wir uns nicht leisten, die Versicherungen werden das schon regeln“.

Diese Standpunkte schockieren dann schon mal den Sicherheitsberater, der über die offensichtliche Gleichgültigkeit der Geschäftsleitung nur den Kopf schütteln kann. Das Thema Haftungsrecht oder Organisationsverschulden ist diesen Leuten egal, oder sie sind sich der Verantwortung nicht bewusst. Man geht davon aus, wenn man einen Mitarbeiter mit einer Waffe vor die Tür stellt, dann hat man genug getan.

Weit gefehlt, wie auch viele Sicherheitsexperten schon festgestellt haben!

Hotels fallen unter die so genannten weichen Ziele und sind für Anschläge wie geschaffen.

Keine ordentlichen Kontrollen, leichtes Heranfahren, und dann kommt es zur Explosion.

Vorbildbeispiel Flughafen: Gerade hier in Deutschland hat man viel aus Bedrohungen gelernt. So sind die Vorfahrten bei Abfahrt und Ankunft mit Pollern soweit vorverlegt, dass bei einer dort gezündeten Bombe eine Sprengwirkung kaum mehr gegeben ist. In dieser Art gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, Hotelanlagen sicherer zu machen, denn dieser Anschlag wird nicht der letzte gewesen sein.

Vor einiger Zeit wurden Regierungspersonen durch uns zum Thema Sicherheit in Hotels beraten. Wir haben ein Konzept erarbeitet und vorgelegt, mit Hinweisen, wo besagte Personen doch relativ sicher vor Anschlägen sind.

Wir wollen keine Bastelanleitungen für Terroristen geben, aber man muss sich einfach mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen. Auch Deutschland rückt zunehmend in das Fadenkreuz der Attentäter, und wir können nicht sagen, davon sind wir nicht betroffen.

Deutschland ist immer dann auch betroffen, wenn deutsche Urlauber und Geschäftsleute im Ausland zu Tode kommen. Hier muss eindeutig mehr getan werden seitens der Reiseveranstalter und der Hotels, ansonsten brauchen wir uns über die Schlagzeilen nicht zu wundern.

Die entsprechenden Institutionen wie Europäische, Afrikanische und Asiatische Union versuchen, mehr Sicherheit und Qualität im Bereich des Tourismus zu erlangen, und fordern, dass die Sicherheit der Gäste höher angesiedelt sein muss. Aber leider tun sich diese Einrichtungen in diesem Bereich schwer.

Es ist interessant, wie schnell die verantwortlichen Personen nach einem Anschlag wieder in die so genannte Tiefschlafphase verfallen. Wer meint, dass ein Designerteppich im Hotel wichtiger ist als Sicherheit, sollte darüber nachdenken, ob er nicht mal seine Einstellung ändern sollte.