Der Verwaltungsrat (Board of Directors‘) der NH Hotel Group hat sich bei einer Sitzung in Madrid eingehend mit den unangefragten Angebot der Grupo Barceló befasst und das Angebot einstimmig abgelehnt. Als unabhängiger Finanzanalyst beriet die Bank of America Merrill Lynch das Board of Directors bei seiner Entscheidung. In einer Stellungnahme betonte der Verwaltungsrat, dass er die Entscheidung zum Schutz sowohl der Unternehmensinteressen als auch der Interessen aller Aktionäre getroffen habe.
Dass man die Absage auf das Angebot durch einstimmigen Beschluss ausgesprochen habe, knüpfe eine Prüfung anderer strategischer Geschäftsperspektiven in der Zukunft an keine Voraussetzungen und stelle auch keine Hürden auf. Ihre Erfolgsaussichten werde man am realen Wert bemessen, der sich jeweils vor dem Hintergrund des in der Branche vorherrschenden Konsolidierungstrends abzeichne.
Bei der Entscheidung des Board of Directors überwog die Tatsache, dass für den Aktionär aus der vorgeschlagenen Transaktion (Fusion) kein höherer Shareholder Value generiert würde, wie es bei einer Beibehaltung der Eigenständigkeit von NH der Fall wäre. Aufgrund dieser Analyse hielt der Verwaltungsrat weder den inneren Wert, der NH in dem von Grupo Barceló vorgelegten Angebot eingeräumt wurde, noch das angebotene Umtauschverhältnis für angemessen. Zudem sei der Umfang des Angebots nicht ausreichend.
Auf der Grundlage dieser Einschätzung fiel die Entscheidung des Verwaltungsrat einstimmig aus. Die Konditionen des Übernahmeangebots sind unzureichend, da sie dem realen Wert der NH Hotel Group keinerlei Rechnung tragen. Gründe hierfür sind wie folgt:
– Das Umtauschverhältnis entspricht nicht einer verhältnismäßigen Bewertung beider Unternehmen (erst Recht nicht, wenn man lediglich das relevante Hotelgescháft der Grupo Barceló einbezieht). Ebenso wenig bietet es keinen wirklichen Aufschlag für die Kontrollübernahme – gemessen am Marktwert von NH – und berücksichtigt auch nicht das Wertsteigerungspotenzial von NH bei Erhaltung seiner Eigenständigkeit (welches in jedem Fall den im Angebot veranschlagten relativen Wert von 7,08 Euro je Aktie übertrifft).
– Das Angebot der Grupo Barceló berücksichtigt weder die potenzielle Ergebnissteigerung von NH noch den Wert ihrer städtischen Immobilien in Europa (wie jüngst der Verkauf des NH Collection Barbizon Palace in Amsterdam verdeutlicht). Ebenso wenig fliessen Möglichkeiten der Gewinnschöpfung aus dem ausgewogenen Mix von Management- und Mietverträgen oder aus der Optimierung des operativen Geschäfts als auch der Finanzstruktur des Unternehmens in das Angebot ein.
– Besonders negativ beurteilt der Verwaltungsrat, dass es der Offerte der Grupo Barceló an Liquidität für die NH-Aktionäre mangelt.
Quelle: NH Hotel Group