IHA-Hotelkongress macht fit für die Zukunft

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Ob Fachkräftesicherung, Flüchtlingsintegration, Digitalisierung – jede Menge Denkanstöße und Diskussionsstoff zu ausgemachten Zukunftsthemen der Hotellerie bot der Jahreskongress des Hotelverbandes Deutschland (IHA) am 8. und 9. Juni 2016 in Heidelberg. Hochkarätige Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft präsentierten im Rahmen des Forums der Hotellerie Marktpotenziale und Erfolgsstrategien, nicht ohne der Branche dringenden Handlungsbedarf aufzuzeigen.

„Die erfreuliche Geschäftsentwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Hotellerie in Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen steht“, erklärte der neu gewählte Vorsitzende des Hotelverbandes Otto Lindner zum Kongressprogramm. „Wir alle sind aufgerufen, die Probleme anzupacken und Lösungen zu finden – sei es über innovative Wege beim Recruiting, eine neue Führungskultur oder den professionellen Umgang mit der Digitalisierung.“ Die rund 200 führenden Hoteliers, Hoteldirektoren und Vorstände der Hotelketten, die zum wichtigsten zweitägigen Erfahrungs- und Informationsaustausch der Branche aus ganz Deutschland im Kongresshaus Stadthalle Heidelberg zusammenkamen, waren sich einig: Das Gebot der Stunde lautet, frühzeitig auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren und diese als Akteur mitzugestalten.

Den Auftakt des Forums bildete das Referat von Dr. Monika Gonser vom Reallabor Asyl PH Heidelberg. Unter dem Titel „Reallabor Asyl. Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen am Beispiel Hotelfach“ erläuterte die Wissenschaftlerin die Potenziale für eine Branche, die wie keine zweite für Internationalität, Weltoffenheit und kulturellen Austausch steht.

Um „Mitarbeiterbegeisterung 4.0: Impulse für neue Personalführung in Zeiten von GEN Y & Z“ ging es Thomas Pütter, Geschäftsführer des Nells Park Hotel und DENK NEU Unternehmensberatung, der mit einer Fülle konkreter Tipps aus der betrieblichen Praxis die Kolleginnen und Kollegen mitzureißen verstand.

Der Frage „Hotellerie 4.0: Verschlafen Hoteliers die digitale Entwicklung?“ ging Dr. Vladimir Preveden von Roland Berger Österreich in seinem Vortrag nach. Er sensibilisierte die anwesenden Unternehmer für ein Umdenken und erklärte anschaulich, wie Hotels durch den digitalen Wandel neue Gäste schneller gewinnen und noch effizienter werden können.

„Auf den Zahn gefühlt: Das Ende der Fake-Bewertungen naht“ hieß es bei Dominik Höch von Höch Kadelbach Rechtsanwälte aus Berlin. Der Jurist beleuchtete die rechtlichen Hintergründe von gefälschten oder ungerechtfertigten Bewertungen im Internet und beschrieb, wie man rechtlich dagegen vorgehen könne.

Für einen zukunftsweisenden Abschluss des nachmittäglichen Forums der Hotellerie sorgte die Präsentation von Gronda durch Valentin Schütz und Tobias Zetzsche. Die innovative Recruiting-App für die Hotellerie war am Vortag von den Hotelverbandsmitgliedern zum Gewinner des erstmals ausgelobten IHA-Branchenawards für Start-ups gekürt. Gronda vernetzt intelligent leidenschaftliche Fachkräfte und gute Arbeitgeber aus der Gastronomie und Hotellerie.

Der vom neuen Vorsitzenden Otto Lindner und seinem Amtsvorgänger Fritz G. Dreesen gemeinschaftlich moderierte IHA-Galaabend im prachtvollen Ambiente des Heidelberger Schlosses rundete den diesjährigen Hotelkongress ab. Als scharfsinniger Analyst der politischen Lage erwies sich der ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. h.c. Wolfgang Clement, der den Abend mit einer launigen Dinner Speech und Laudatio auf den scheidenden IHA-Vorsitzenden Fritz G. Dreesen bereicherte.