Deutsche Hoteliers zufrieden mit Auslastung 2009

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Der Großteil der deutschen Hoteliers zeigt sich mit der Auslastung des vergangenen Jahres zufrieden und für 2010 erwartet immerhin fast die Hälfte einen Anstieg der Auslastung. Die Preisentwicklung 2009 dämpfte die gute Stimmung allerdings, mit höheren Preisen rechnen die wenigsten für das laufende Jahr. Die Preisniveau-Erwartung der Hotelbetreiber wirkt sich unmittelbar auf den Umgang mit der Mehrwertsteuerreduzierung aus, je nach Erwartungshaltung wird die Reduzierung entweder für Investitionen oder für Preissenkungen genutzt. Das ergab eine von HRS – HOTEL RESERVATION SERVICE beim Markforschungsinstitut eResult in Auftrag gegebene Studie. Dazu wurden aktuell die HRS-Hotelpartner befragt. Insgesamt haben sich rund 1.800 Hoteliers aus Deutschland an der Befragung beteiligt.

Zufriedener Rückblick und positive Erwartungen für 2010

Im Rückblick sieht fast die Hälfte der deutschen Hoteliers (43 Prozent) die Auslastung ihrer Häuser positiv: Acht Prozent sind sogar vollkommen zufrieden, 35 Prozent zufrieden und 28 Prozent eher zufrieden. Richtig unzufrieden mit der Bettenbelegung in 2009 sind lediglich drei Prozent der Hotelbetreiber.

Mit einer höheren Auslastung als im vergangenen Jahr rechnen 47 Prozent der HRS-Hotelpartner, 39 Prozent erwarten keine großen Veränderungen, während knapp 14 Prozent davon ausgehen, dass sich die Auslastung in ihrem Haus verschlechtern wird. Über das Jahr verteilt zeichnen die Beherbergungsprofis ein abwechslungsreiches Bild. Dem Herbst 2010 blicken die Hoteliers am optimistischsten entgegen: 43 Prozent erwarten hier eine Steigerung der Bettenbelegung, 48 Prozent denken, das Vorjahresniveau halten zu können. Was den kommenden Winter betrifft, ziehen Sorgenfalten auf: Ein Viertel der Befragten rechnet mit einer sinkenden Auslastung.

Gespaltene Meinungen zum Preisniveau 2009 und 2010

Im Vergleich zur Auslastung sind die befragten Hotelbetreiber mit dem Preisniveau nicht ganz so zufrieden. Jeder fünfte Befragte ist eher unzufrieden bis überhaupt nicht zufrieden, 35 Prozent sind eher zufrieden. Vollkommen einverstanden mit dem Preisniveau im Jahr 2009 sind lediglich knapp vier Prozent. Steigende Preise erwartet im Jahr 2010 kaum einer. Lediglich acht Prozent sind diesbezüglich optimistisch. Das Gros der deutschen Hoteliers (73 Prozent) geht davon aus, dass die Übernachtungspreise 2010 auf dem aktuellen Niveau bleiben.

Unterschiede: Regional und Hotelgröße

Steigende Preise werden am ehesten in Berlin erwartet (20 Prozent). In allen anderen Ballungsgebieten geht man stärker von einer Preissenkung aus – in München befürchten das sogar über 60 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt erwarten das hingegen nur 19 Prozent der befragten Hoteliers. Bei den Erwartungen zur Preisentwicklung vermuten mehr westdeutsche Hotels eine Senkung als ostdeutsche. Bezüglich der Auslastung im gesamten Jahr 2010 sind Hotelbetreiber in Ost und West sich weitestgehend einig. Im Herbst allerdings zeigen sich die Westdeutschen optimistischer als die Ostdeutschen: 44 Prozent glauben im Westen an steigende Preise, aber nur 36 Prozent im Osten.

Große Hotels (ab 50 Zimmer) zeigen sich mit der Auslastung und dem Preisniveau in 2009 etwas unzufriedener als die kleinen Hotels. Die großen Hotels schauen dafür optimistischer auf das Jahr 2010 und erwarten signifikant eher eine Steigerung der Auslastung und der Preise.

Investitionen und Preissenkungen dank Mehrwertsteuerreduzierung

Den durch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen von 19 auf sieben Prozent gewonnenen finanziellen Spielraum wollen die Hotelbetreiber in erster Linie investieren – 43 Prozent der Befragten äußerten sich dahingehend. 18 Prozent sind noch unentschieden, wie sie die zusätzlichen Mittel einsetzen werden. Vollständig zur Senkung der Preise nutzen, das wollen nur drei Prozent der Befragten. Die 26 Prozent starke Gruppe der Hoteliers, die sowohl Preissenkungen als auch Investitionen planen, wird den größeren Teil laut HRS-Umfrage in Investitionen stecken.

Besonders Hotels in Dörfern oder Landstädten zeigen mit über 70 Prozent eine sehr starke Absicht, ausschließlich zu investieren. Mit 69 Prozent wollen auch deutlich mehr im Osten Deutschlands ansässige Hotelpartner den durch die Mehrwertsteuerreduzierung gewonnenen Spielraum ausschließlich für Investitionen nutzen. In Westdeutschland sind dies knapp zehn Prozent weniger. Deutlich wird auch, dass mehr westdeutsche Hoteliers (37 Prozent) sowohl Investitionen als auch Preissenkungen durchführen wollen als ihre ostdeutschen Kollegen (29 Prozent). Laut Befragung sollen vermehrt Mittel in Neueinstellungen, Qualifizierung und Motivierung der Mitarbeiter, Renovierung und Optimierung der Häuser fließen. Mit der Mehrwertsteuererhöhung gehen große und kleine Hotels ähnlich um, wobei die kleineren eher dazu tendieren, vollständig zu investieren und die größeren auch Preisvorteile weitergeben wollen.

Die Preiserwartung für 2010 spielt bei der Entscheidung, wie die Hoteliers mit der Mehrwertsteuerreduzierung umgehen einen große Rolle: 13 Prozent der befragten Hotelpartner, die mit sinkenden Übernachtungspreisen rechnen, wollen ebenso ihre Preise senken und nutzen die Reduzierung als Puffer für diesen Schritt. Ein Großteil derjenigen Hoteliers, welche steigende Preise für die Übernachtungen 2010 erwarten, will die Entlastung aus der Reduzierung vollständig für Investitionen einsetzen. 59 Prozent derjenigen, die fallende Preise erwarten, wollen diese sowohl für Preissenkungen wie auch für Investitionen einsetzen.

Ferienhotels und Hoteliers in kleineren Städten und auf dem Land wollen überdurchschnittlich investieren, rund drei Viertel der Befragten wollen die Reduzierung des Steuersatzes dafür nutzen.

Weitere Informationen unter www.HRS.de