Rund vier Wochen nach Start der Corona-Krise wird immer deutlicher, dass die Hotellerie mit einer nie zuvor dagewesenen Krise konfrontiert ist. Nun gilt es, zusammenzustehen und gemeinsam die Krise zu meistern – dies hat sich die BWH Hotel Group Central Europe auf die Fahnen geschrieben.
„Nur gemeinsam sind wir stark – gerade in diesen Zeiten zeigt sich, welche Vorteile es hat, in einem Verbund die Krise zusammen zu meistern. So bestätigen sich in diesen Tagen genau jene Dinge, die den Kern unserer Gruppe ausmachen und die den Kooperationsgedanken der BWH Hotel Group mit den Häusern von Best Western Hotels & Resorts und der WorldHotels Collection deutlich machen: Wir stehen in dieser Krise eng zusammen, wir helfen uns gegenseitig, denken an andere und sind gemeinsam stärker. Hoteliers tauschen sich untereinander aus, teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen und geben sich gegenseitig Ratschläge bei erforderlichen Maßnahmen im Umgang mit der Krise – und können auf die volle Unterstützung unseres Teams in Eschborn und der globalen Kollegen zählen“, erklären Carmen Dücker und Marcus Smola, Geschäftsführer der BWH Hotel Group Central Europe GmbH, die für rund 300 Hotels in den zehn Ländern Deutschland, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Tschechien und Ungarn verantwortlich ist.
Folgen der Corona-Krise treffen alle Hotels
„Die Auswirkungen der Corona-Krise sind für die gesamte Branche verheerend und die fatalen wirtschaftlichen Folgen verschärfen sich von Tag zu Tag. Seit private Reisen staatlich untersagt sind, dadurch Hotels der Großteil ihrer Geschäftsgrundlage entzogen wurde und auch Geschäftsreisen oder gar Tagungen de facto nicht mehr stattfinden, kämpfen Hotels schlicht um ihre Existenzen. Auch viele unserer Hotels haben ihren Betrieb temporär ganz schließen müssen oder Kurzarbeit angemeldet“, sagt Marcus Smola. So sind bereits rund 100 Hotels der BWH Hotel Group Central Europe gezwungen, ihr Haus vorrübergehend zu schließen, fast alle anderen haben Kurzarbeit angemeldet. Für März und April gab es eine massive Stornierungswelle und kaum Neubuchungen. „Da ein Ende der Krise noch nicht in Sicht ist, lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt die wirtschaftlichen Einbußen und der Gesamtschaden für unsere Hotels noch nicht in Gänze abschätzen oder beziffern“, so Smola.
Support für Hotels aus Zentrale – Maßnahmenpaket geschnürt
Umgehend wurde auch in der Eschborner Zentrale der Hotelgruppe ein umfangreiches Maßnahmenpaket eingeleitet und der Krise an allen Stellen höchste Priorität gegeben: „In der Zentrale unterstützen wir als Dienstleister unsere Hotelpartner in dieser schweren Zeit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln – wir beraten in operativen Dingen, helfen mit Kommunikationsmaßnahmen und bei Vertriebsthemen, teilen wichtige Informationen miteinander und versuchen als starke Gemeinschaft diese Krise zusammen durchzustehen. Alle derzeit verzichtbaren Marketingmaßnahmen wurden verschoben, Kürzungen der Beiträge der Hotels wurden vorgenommen und Kurzarbeit in der Zentrale beantragt. Zudem unterstützt die globale Organisation mit diversen Maßnahmen, um Umsatzeinbrüche unserer Hotels abzumildern. Das Zusammenrücken ist ein guter Weg und eine Chance, so eine Krise zu überstehen“, erklären die beiden Europa-Geschäftsführer.
Starke Gemeinschaft – gegenseitiger Austausch und kreative Ideen
„In dieser Krise beobachten wir derzeit trotz aller Existenzängste auch viele positive Dinge. Kreativität und Solidarität zeigen sich dabei an vielen Stellen: Aktionen unserer Hotels wie beispielsweise Lebensmittelspenden an die Tafeln oder Hotelräume für Hilfskräfte oder zum Blutspenden zur Verfügung zu stellen, sind vorbildlich. Aber auch generell gebührt allen Hotels Respekt, wenn sie die Stellung halten und ihr Haus in diesen Zeiten geöffnet haben: für Menschen, die derzeit reisen müssen und Übernachtungsangebote brauchen, wie Außendienstmitarbeiter, Hilfskräfte, Pflegepersonal, Ärzte in Bereitschaft, Polizei oder Feuerwehr – Menschen, die das ganze Land in diesen Zeiten so großartig unterstützen. Aber auch kreative Angebote der Hotels, wie Zimmer als Homeoffices oder zur Langzeitvermietung zur Verfügung zu stellen, sind positive Beispiele, den Kopf nicht in den Sand zu stecken“, so Smola. Seine Geschäftsführerkollegin Carmen Dücker ergänzt kritisch: „In der Krise zeigt sich aber auch, wer wahre Partner der Hotellerie sind. So sind die seit Wochen erfolgten Eingriffe einiger großen Hotelbuchungsportale in die Hotel-AGB und die eigenmächtige Änderung von Stornierungsbedingungen ohne Abstimmung mit den Leistungsträgern nicht zu tolerieren und ausschließlich auf den Vorteil der großen Portale ausgerichtet. Mit einem solchen rücksichtslosen Agieren fallen manche so genannten Vertriebspartner der Hotellerie ausgerechnet in diesen harten Zeiten in den Rücken.“
Schnelle staatliche Hilfe ist notwendig
Die BWH Hotel Group Central Europe bekräftigt die Forderungen der Branchenverbände, dass nun konkrete staatliche Hilfsmaßnahmen für Hotels schnell und unbürokratisch erfolgen müssen, wenn es nach der Krise weiterhin eine vielfältige Hotellandschaft geben soll. „Es braucht insbesondere für die mittelständisch geprägte Hotellerie effektive Liquiditätshilfen mit einer 100-prozentigen Haftungsfreistellung und mit einer langjährigen Tilgung, die Möglichkeit von Steuerstundungen und Steuerentlastungen sowie ein umfangreiches effektives Hilfsprogramm in Form von direkten Finanzhilfen“, fordern Dücker und Smola. „Wir sind eine Gruppe mittelständischer Hotels – es gilt für diese Unternehmer den Betrieb über die Krisenzeiten hinaus retten zu können und so Existenzgrundlagen und Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Dies kann nur mit einem staatlichen Nothilfeprogramm für die ganze Branche realisiert werden. Wenn ein Staat durch – gesundheitspolitisch nachvollziehbare – Reiseverbote die Geschäftsgrundlage für Hotelbetriebe entzieht, braucht es entsprechende Ausgleichszahlungen und Soforthilfe, denn alle laufenden Kosten wie Mieten und Pachten sowie Lohnkosten belasten die Hotels weiter, obwohl es keine Umsätze mehr in den Häusern gibt. Es gilt, das Sterben einer ganzen Branche zu verhindern“, so die beiden Geschäftsführer.