132 Prozent mehr Hotelbesitzer vor Zwangsversteigerung gegenüber Vorjahr

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Trotz einiger Anzeichen, dass sich die Hotelpreise in den USA auf dem Weg einer Erholung befinden und sich einige Hotelzimmer wieder besser füllen, weist ein neuer Bericht der Atlas Hospitality Group darauf hin, dass eine wachsende Anzahl an Hotelbesitzern im kalifornischen Bezirk Orange County wie auch im gesamten Bundesstaat große Probleme habe, ihre Hypothekenzahlungen weiter aufrecht zu erhalten. Überdies stünden zurzeit etwa 25% aller Bürogebäude in Orange County leer. Laut der Analysefirma Voit gebe es kaum ökonomische Treiber, um an dieser Situation in absehbarer Zukunft etwas zu ändern.

Viele zahlungssäumige Hotelbesitzer in der Pipeline
Die Atlas Hospitality Group berichtete, dass sich 73 weitere Hotels in Kalifornien in großen finanziellen Problemen befänden. Die Situation sei ernst, da sich die meisten der Hotelbesitzer im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr bereits im Status eines Zahlungsausfalls auf ihre Hypotheken oder im Prozess einer Zwangsversteigerung befinden würden. Insgesamt belaufe sich die Anzahl der Hotelbesitzer in Kalifornien in diesem Status auf 478 im zweiten Quartal, was mit einem Anstieg von 18,1% gegenüber dem ersten Quartal 2010 und einer Zunahme von 132% gegenüber dem Vorjahreszeitraum Hand in Hand ginge.

In Orange County wurden in diesem Quartal vier weitere Hotels durch die Banken wieder eingezogen im Vergleich mit zwei Zwangsversteigerungen im Vorquartal. Der Bezirk Riverside County führe die Statistik mit insgesamt 11 zwangsversteigerten Hotels allerdings an. Unter Bezugnahme auf die Anzahl an Hotels in Orange County, die sich im Status eines Zahlungsausfalls befänden, erklärte Atlas, dass 19 Hotelbesitzer im zweiten Quartal zahlungssäumig seien auf ihre ausstehenden Hypothekenschulden. Im Vorquartal lag ihre Anzahl bei 14 und bei 9 vor einem Jahr. Atlas fügte ebenfalls an, dass die Banken, die die Objekte wieder einzögen, nicht besonders schnell dabei seien, sie auch wieder zu veräußern. Lediglich 12 von 100 Objekten hätten bislang wieder an neue Investoren veräußert werden können.

Im Wortlaut heißt es bei Atlas: “Der kalifornische Hotelmarkt leidet weiterhin unter einem sehr hohen Niveau finanziell Not leidender Objekte, nachdem sich die Geschwindigkeit der Zahlungsausfälle und Zwangsversteigerungen beschleunigte im zweiten Quartal 2010. Eine ganze Menge jüngst publizierter Nachrichten in der Hotelindustrie haben ein Schlaglicht auf eine Wende der Belegungsraten und durchschnittlichen Tagespreise für Hotelzimmer geworfen und es lässt sich eine weitaus positivere Grundeinstellung unter den Investoren feststellen. Wie die Ergebnisse der Umfrage aus dem zweiten Quartal jedoch zeigen, leidet dieser Markt auch weiterhin unter großen und ernsthaften Problemen. Unsere Schätzungen gehen davon aus, dass sie reelle Anzahl an finanziell Not leidenden Hotels in Kalifornien weitaus höher ist. Über 1.000 Hotelbesitzer führen ihr operatives Geschäft unter Berücksichtigung von Stundungsvereinbarungen mit ihren Kredit gebenden Banken.”

Autor: Wayne Copeland
Quelle: http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=6963