Die Weltwirtschaftskrise wird sich auf den weltweiten Tourismus in den kommenden sechs bis neun Monaten negativ auswirken. Zu diesem Schluss kommen Experten bei der „Tourismus-Konferenz für den Nahen Osten und den Mittelmeerraum“, die in Sharm-el-Sheik über die Bühne gegangen ist. Insgesamt haben rund 170 Fachleute aus mehr als 20 Ländern an der Konferenz teilgenommen, berichtet die Welt-Tourismusorganisation UNWTO http://www.unwto.org .
„Der wichtigste Schritt ist nun die Beschäftigung mit der makroökonomischen Unsicherheit und die Konsequenzen des Marktes“, so der ägyptische Tourismusminister Zohair Garrana. Flexibilität sei ein Imperativ. Zudem müsse man auch ein Auge auf die Klimaagenda werfen. Auch der Generalsekretär der UNWTO, Francisco Grangialli, sieht die Situation ähnlich. Die UNWTO sei ein aktiver Partner während dieser Periode. „Zur gleichen Zeit stellen sich die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Tourismus unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und der Agenda des Klimawandels.“
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur GmbH, Wolfgang Weitlaner
Tourismus könne nicht losgelöst von den wirtschaftlichen Problemen der restlichen Welt gesehen werden, kommen die Experten zum Schluss. Besonders die drei Märkte Europa, USA und Japan leiden stark unter der Wirtschaftskrise. Als Instrument zur Abfederung der Situation ist das so genannte Resilience Committee ins Leben gerufen worden. Dort soll die Entwicklung beobachtet werden und ein rascher Informationsaustausch für Mitglieder erfolgen.
An die Regierungen der Staaten richtet das Komitee die Information, dass Tourismus ein wirtschaftlicher Stimulus sei, der eine hohe Exportrate habe und ein wirksamer Jobmotor sei. Das gelte vor allem für Entwicklungsländer. Denkbar zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen wäre etwa ein Steuermoratorium. Zusätzliche öffentlich-private Kooperationen sollten gefördert werden. An die Wirtschaftstreibenden im Fremdenverkehr wird die Forderung gerichtet, mehr Wert auf die Kostenreduktion zu setzen. Einsparungen sollten jedoch nicht den weiteren Ausbau nachhaltiger Projekte treffen. Eine weitere Möglichkeit der Effizienzsteigerung sehen die Experten in einer Verstärkung der medialen Kooperation. Insbesondere sollten Tourismusinitiativen gestärkt werden, die Nachhaltigkeit fördern.