Wachstum im Tourismus setzt Fachkräfte voraus

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„Das Gastgewerbe ist ein wichtiger Arbeitgeber in unserer Region. Damit das weitere Wachstum gesichert ist, müssen die Betriebe auch künftig in ausreichender Zahl über qualifiziertes Personal verfügen. Der Arbeitsmarktmonitor Tourismuswirtschaft analysiert die aktuelle Situation im Detail. Durch ihn können wir jetzt die wichtigsten Handlungsfelder der Zukunft identifizieren“, erläuterten jetzt Landrat Dr. Michael Lübbersmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Zielsetzung einer eingehenden Analyse des Fachkräftebedarfs der regionalen Gastronomie und Hotellerie.

Erstmalig wurde dazu das vom Landkreis Osnabrück entwickelte und mehrfach erprobte Instrument des Arbeitsmarktmonitors gemeinsam von der IHK, dem DEHOGA sowie den Wirtschaftsförderungen und Tourismusverbänden aus den Landkreisen Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim und der Stadt Osnabrück auf die Tourismuswirtschaft angewandt. Über 300 Unternehmen haben sich an der Befragung beteiligt. Darüber hinaus sind auch rund 800 junge Menschen in Ausbildung befragt worden.

„Die Ergebnisse vermitteln ein umfassendes Bild über die Personalsituation in der Branche. Dies gibt uns bessere Möglichkeiten sowohl in der Beratung wie in der kommunalen Arbeitsvermittlung“, ist Siegfried Averhage, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück und Vorstand der MaßArbeit, überzeugt.

Der fast 100 Seiten starke Bericht zeigt auf, dass bereits heute ein deutlicher Mangel an Fachkräften in der Tourismuswirtschaft besteht. Dies betrifft besonders die Berufsgruppe der Köchinnen und Köche. Mehr als die Hälfte der Unternehmen bietet offene Stellen für diese Berufsgruppe an. Auch für Restaurantfachfrauen und -männer sowie Auszubildende in Service und Küche sind in mehr als einem Drittel der Unternehmen Stellen zu besetzen.

„Dem Gewerbe fehlen für diese Berufe seit langem geeignete Bewerber. Ein Fakor ist in manchen Bereichen traditionell das Thema Arbeitszeiten“, erläutert Hans Klute, DEHOGA-Bezirksvorsitzender. Die befragten Unternehmen reagieren darauf, indem sie sich um ein positives Betriebsklima auch durch moderne Personaleinsatzplanung bemühen sowie die Weiterqualifizierung im eigenen Betrieb verstärken.

Mehr als die Hälfte aller befragten Betriebe bildet aus unterschiedlichen Gründen allerdings selbst nicht aus. Im Gastronomiebereich betrifft dies sogar zwei Drittel aller Betriebe. Auch müssten sich die Betriebe bei der Suche nach Personal stärker auf neue Kommunikationswege stützen. So suchten die Bewerber vor allem im Internet und über die sozialen Netzwerke nach interessanten Angeboten.

Zu den Themen Arbeitgebermarketing und Qualifizierung werden die IHK und der Landkreis Osnabrück demnächst einen Workshop für Betriebe anbieten.