Prof. Dr. Torsten Kirstges, Direktor des Instituts für innovative Tourismus- und Freizeitwirtschaft (ITF) am Fachbereich Wirtschaft der Jade Hochschule, untersuchte jetzt das Marktsegment „Chorreisen“. „Eine hohe Reiseintensität und große Teilnehmerzahlen machen Chöre zu einer interessanten Zielgruppe für Reiseveranstalter“, sagt Kirstges. „Für dieses Marktsegment gab es bislang keine empirische Untersuchung, die die Struktur der Chöre in Deutschland, deren Reiseverhalten, die Anforderungen an Reiseangebote, Entwicklungsperspektiven etc. dokumentiert. Ziel unserer Studie war es daher, diese Marktforschungslücke zu schließen.“ Der Tourismus-Experte führte in Zusammenarbeit mit der ZiK-Gruppenreisen International GmbH aus Datteln eine umfangreiche Untersuchung durch: Ende Juni 2011 wurden 900 Chöre bundesweit angeschrieben, rund 150 Antworten gingen in die Analyse ein.
„Es gibt in Deutschland schätzungsweise 60.000 Chöre mit durchschnittlich 40 aktiven Mitgliedern“, sagt Kirstges. „Unter Berücksichtigung von zusätzlichen passiven Mitgliedern und weiteren möglicherweise an einer Chorreise teilnehmenden Personen ergibt sich hieraus ein Marktpotential für Chorreisen in Höhe von mindestens fünf Millionen Reiseteilnehmern.“
Dabei sei die Reiseintensität der Chöre sehr hoch: 63 Prozent der befragten Chöre hätten im Jahr 2010 eine Chorreise unternommen. Circa ein Viertel der Befragten hätte zwar in 2010 keine, dafür aber in früheren Jahren eine solche Reise durchgeführt. Knapp die Hälfte aller befragten Chöre plant laut Studie bereits 12 bis 24 Monate im Voraus für 2012 eine Chorreise.
„Die meisten Chorreisen gehen in deutsche Regionen oder ins naheliegende Ausland“, sagt der Tourismuswirtschaftler. „Insbesondere touristisch interessante Städte werden von den befragten Chören als Reiseziel gewählt.“ Bei der Organisation der Reisen würden drei Viertel der Chöre auf die Unterstützung von touristischen Unternehmen zurückgreifen, wobei neben ZiK nur sechs weitere Spezialreiseveranstalter für Chorreisen bekannt seien.
Weitere Ergebnisse der Studie und Informationen:
Prof. Dr. Torsten Kirstges, 04421-985-2332, [email protected]