Studiosus stellt sich neuen Herausforderungen

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Menschenrechte sind kein neues Thema im Tourismus. Aber sie sind ein Thema, bei dem die Branche vor neuen Herausforderungen steht. Das machte Peter-Mario Kubsch am 8. März beim Studiosus-Gespräch „Menschenrechte im Tourismus: Was wird gefordert, was ist machbar?“ auf dem ITB Berlin Kongress deutlich. Zugleich kündigte der Studiosus-Geschäftsführer an, dass sich sein Unternehmen den neuen Herausforderungen stellen wird. Peter-Mario Kubsch: „Wir präzisieren vertragliche Regelungen, die auch Dienstleister unserer Leistungspartner zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichten. Zudem haben wir in unserem Unternehmen eine Beschwerdestelle für Menschenrechtsangelegenheiten eingerichtet, die ab sofort unter [email protected] zu erreichen ist.“ Durch das langjährige Engagement für einen ökologisch vertretbaren und sozial verantwortlichen Tourismus sieht sich Studiosus für die neuen Herausforderungen gut gerüstet. So sind zum Beispiel schon jetzt alle Hotelpartner und Incoming-Agenturen weltweit vertraglich verpflichtet, die Menschenrechte in ihren Betrieben nicht zu verletzen und insbesondere die ECPAT-Richtlinie zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung einzuhalten; Verletzungen der Richtlinie führen zu einer sofortigen Beendigung der Geschäftsbeziehung. Den Hintergrund des Studiosus-Engagements bildet der Abschlussbericht des UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte John Ruggie von Mai 2011. Damit liegt erstmals ein verbindlicher Referenzrahmen für die Menschenrechtsverantwortung von Unternehmen vor.

Studiosus setzt auf Dialog und nimmt auch die Politik in die Pflicht

Um der gestiegenen Verantwortung Rechnung zu tragen, hat Studiosus Ruggies vier Kernelemente einer menschenrechtsbezogenen Sorgfalt in seine Unternehmenspolitik integriert und die Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte weltweit analysiert, bewertet und konkrete Handlungsfelder definiert. Ansatzpunkte sieht Kubsch zum Beispiel in der Sensibilisierung und Verpflichtung der Leistungspartner durch vertragliche Regelungen: „Dabei wird es auch um die Arbeitsbedingungen von Hotelangestellten, Schiffspersonal und Busfahrern gehen. Zum Beispiel eine angemessene Bezahlung, Arbeitszeit- und Freizeitregelungen sowie die anderen Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.“ Zudem gelte es transparente und wirksame Kontrollmechanismen zu finden, um die Einhaltung der Vereinbarungen zu überprüfen. Außerdem werde Studiosus seine Gäste auf Menschenrechtsaspekte in den bereisten Ländern aufmerksam machen. Auf der Reise übernehmen dies die Reiseleiter. Die generelle Darstellung der Situation der Menschenrechte in den Zielgebieten im Vorfeld der Reise ist Kubsch zufolge aber eindeutig eine Aufgabe von Politik und Regierung, insbesondere des Auswärtigen Amtes: „Als Reiseveranstalter sehen wir uns hier im Spannungsverhältnis von Aktualität und wahrhaftiger sowie umfassender Information überfordert.“

Beim Studiosus-Gespräch machte Kubsch zudem deutlich, dass nachhaltige und tragfähige Lösungen bei der Förderung von Menschenrechten nur in einem partizipativen Prozess zustande kommen können, der die äußerst unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den bereisten Ländern berücksichtigt. Diesen Prozess in Gesprächen mit den Leistungspartnern auszugestalten, das ist für Studiosus mit seinem umfangreichen Länderangebot und seiner vielschichtigen Dienstleistungskette sicherlich eine der größten Herausforderungen: Aktuell arbeitet das Münchner Familienunternehmen weltweit mit rund 3.000 Hotels, mehr als 100 Incoming-Agenturen, 300 Busfirmen sowie über 25 Reedereien zusammen und führt Reisen in mehr als 120 Länder durch – von Ägypten über Italien, Russland und China bis in die USA.

Nachhaltiges Reisen bei Studiosus

Mit rund 229 Millionen Euro Umsatz und 98.100 Teilnehmern im Jahr 2011 ist Studiosus der führende Studienreise-Anbieter in Europa. „Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung“ – so lautet eines der fünf übergeordneten Unternehmensziele des Veranstalters. Darunter versteht Studiosus, seinen Gästen das Kennenlernen fremder Länder und Kulturen in einer ökologisch vertretbaren, sozial verantwortlichen und ökonomisch sinnvollen Form zu ermöglichen. Umfangreiche Informationen zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit bietet Studiosus unter www.studiosus.com/Ueber-Studiosus/Nachhaltigkeit. Dort steht auch der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht zum Download bereit.