Mit dem Auto in den Urlaub – da ist man spontan, unabhängig und unter sich. Billiger als mit der Bahn oder dem Flugzeug ist man allerdings nicht immer unterwegs. Denn neben den Kosten für die Unterhaltung des Fahrzeugs und den Kosten für Treibstoff belasten in vielen europäischen Ländern auch noch Mautgebühren die Urlaubskasse. ARAG Experten geben zu Beginn der Urlaubssaison einen aktuellen Überblick.
Mautfreie Länder in Europa
Wer im Urlaub keine Maut für die Benutzung von Straßen und Autobahnen zahlen möchte, ist in der Wahl des Urlaubsortes ziemlich eingeschränkt. Aber es gibt sie, die Länder, die bis auf Ausnahmen in bestimmten Städten oder Tunneln und auf Brücken keine Maut für Pkw bis 3,5 Tonnen erheben. Mögliche Ziele sind dann Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Großbritannien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Schweden und Zypern.
In diesen europäischen Ländern werden für Pkw bis 3,5 Tonnen Mautgebühren fällig:
Bulgarien:
Hier benötigen alle Pkw eine Vignette. Erhältlich sind Wochen- oder Monatsvignetten. Für schwerere Fahrzeuge, wie zum Beispiel Wohnmobile, ist sie deutlich teurer.
Frankreich:
In unserem Nachbarland müssen alle Pkw-Fahrer auf fast allen Autobahnen Maut zahlen. National- und Départementstraßen sowie einige Stadtautobahnen sind gebührenfrei. Die Höhe der Maut richtet sich nach der zurückgelegten Entfernung. Unterschiede gibt es auch bei Höhe und Gewicht des Fahrzeugs. Zudem fallen für einige Brücken und Tunnel Extragebühren an. Gezahlt wird an Mautstationen.
Griechenland:
In Hellas sind die meisten Autobahnen gebührenpflichtig. Gezahlt wird auch hier an Mautstationen.
Irland:
Die meisten Autobahnen sowie einige Brücken und Tunnel kosten auf der grünen Insel. Die Maut kann meist bar bezahlt werden.
Italien:
Italien erhebt eine Maut auf fast allen Autobahnen, die sich ebenfalls aus der Länge der gefahrenen Kilometer errechnet. Schnellstraßen kosten dagegen nichts. Hinzu kommen viele Gebühren für Tunnel und Brücken sowie City-Mautgebühren.
Kroatien:
Der reizvolle Staat an der Adria hat ein streckenbasiertes Mautsystem. Es gilt für alle Autobahnen und kostet je nach Fahrzeugklasse mehr. Sondergebühren gibt es für einige Tunnel und Brücken.
Österreich:
Wer durch das Alpenland fährt, braucht eine Vignette. Es gibt sie für Zeiträume von einem Jahr, zwei Monaten oder zehn Tagen zu kaufen. Autofahrer müssen sie hinter der Windschutzscheibe anbringen. Zusätzlich werden auf einigen besonders befahrenen Autobahnabschnitten weitere Gebühren erhoben. Auch Tunnel und Privatstraßen sind teils gebührenpflichtig.
Polen:
Bei unseren östlichen Nachbarn sind Autobahnen meist mautpflichtig. Schnell- und Bundesstraßen kosten für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen auch etwas. Gezahlt wird normalerweise an Mautstationen in bar oder per Karte. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen brauchen ein elektronisches Sendegerät.
Rumänien:
Pkw-Fahrer müssen in Rumänien – zum Beispiel an der Grenze – die elektronische Vignette Rovinieta erwerben, denn alle Nationalstraßen sind gebührenpflichtig.
Slowakei:
Pkw bis zu 3,5 Tonnen brauchen eine elektronische Vignette, da Autobahnen und Schnellstraßen kostenpflichtig sind. Sie ist auch online erhältlich. Lkw und Busse zahlen ähnlich wie in Deutschland Maut.
Slowenien:
Pkw unter 3,5 Tonnen brauchen in Slowenien eine Vignette, schwerere Fahrzeuge müssen ebenfalls streckenabhängig eine Maut zahlen.
Spanien:
Wie in Frankreich richtet sich die Maut in der Regel nach der Länge der zurückgelegten Strecke. Allerdings sind nicht alle Autobahnen kostenpflichtig, sondern laut ARAG Experten nur die privat betriebenen Autopistas. Die vom Staat betriebenen Autovías sind kostenfrei. Ab drei Achsen wird die Maut teurer.
Tschechien:
In Tschechien sind alle Autobahnen und Schnellstraßen kostenpflichtig. Bezahlt wird mit Vignetten. Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen wird eine streckenabhängige Maut fällig.
Ungarn:
In Ungarn kosten alle Autobahnen. Ausnahme: Teile der Stadtautobahn um Budapest. Je nach Schwere des Fahrzeugs wird es teurer. Gezahlt wird auch hier mit dem Kauf einer Vignette.