Overtourism ist die Ausnahme und nicht die Regel

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Zur aktuellen Debatte rund um das Thema „Overtourism“ erklärt der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Dr. Michael Frenzel:

„Overtourism ist ein punktuelles Problem und kein Flächenbrand – auch wenn dieses Gefühl zunehmend vermittelt wird. Der BTW plädiert deshalb für eine versachlichte und insbesondere lösungsorientierte Debatte, die betroffenen Destinationen weiterhilft, aber den Menschen nicht die generelle Lust am Reisen nimmt.

In der aktuellen öffentlichen Debatte und Berichterstattung zum Thema Overtourism gewinnt man mittlerweile den Eindruck, dass sämtliche Städte und Strände dieser Welt überlaufen sind. Das ist de facto nicht der Fall. Keine Frage: Es gibt Probleme in einzelnen Destinationen. Hier brauchen wir Lösungen, die den Unmut von Bevölkerung und Touristen Ernst nehmen, beheben und ähnlichen Problemen an anderen Orten im besten Fall vorbeugen. Die allermeisten Reiseziele weltweit genauso wie hier in Deutschland sind von ‚Overtourism‘ in der Praxis jedoch weit entfernt und freuen sich über weitere Besucher. Tourismus ist fast überall positiv besetzt – nicht nur, weil er Menschen zusammenbringt und zur Völkerverständigung beiträgt, sondern auch weil Tourismus Arbeitsplätze und Wertschöpfung sichert und so als zentraler Wirtschaftsfaktor einen wichtigen Beitrag für viele Regionen und ihre Bewohner leistet.

Der BTW wird sich gern mit einbringen, wenn es darum geht, dass Destinationen im Zusammenspiel mit ihren touristischen Partnern, den Bewohnern und der Politik vor Ort Lösungen mit Blick auf einen zu großen Besucherandrang finden. Erste Beispiele aus der Praxis zeigen, dass es unter anderem um geschicktes Management und Investitionen vor Ort geht, um intelligent vernetzte Buchungssysteme entlang der touristischen Leistungskette zur Lenkung von Besucherströmen und angepasstes Marketing. Auch neue Routen und Ausflugsprogramme können einen Beitrag leisten, genauso wie längere Saisonzeiten und Angebote für die Nebensaison.“
Quelle: Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) e.V.