Die norddeutsche Tourismuswirtschaft wird weiterhin von einer positiven Grundstimmung getragen. Sowohl das Gastgewerbe als auch die Reisewirtschaft sind mit den Ergebnissen der zurückliegenden Monate zufrieden. Dies ist auch auf den wachsenden Zuspruch von ausländischen Gästen zurückzuführen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Herbstumfrage der IHK Nord, an der 1.134 Branchenvertreter teilnahmen.
„Die norddeutsche Tourismuswirtschaft setzt ihre positive Entwicklung der vergangenen Befragungszeiträume fort. Deutlich wird aber auch, dass stetige Anpassungen erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu erhalten“, sagte Fritz Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Hamburg, zu den jüngsten Entwicklungen in der Tourismusbranche.
Das norddeutsche Gastgewerbe konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seinen Aufwärtstrend beim Konjunkturklimaindex erneut fortsetzen. Aktuell liegt der Wert bei 127,5 Punkten. Die Reisewirtschaft hat im selben Zeitraum den positiven Trend noch verstärken können und liegt aktuell bei einem Wert von 126,9 Indexpunkten. Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen sehen Gastgewerbe und Reisewirtschaft den zunehmenden Fachkräftemangel (67 bzw. 32 Prozent) an. Als weitere Risiken werden steigende Arbeitskosten und sich verändernde wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen genannt.
Angesichts der dynamischen Digitalisierung der Arbeitswelt rechnen die Unternehmen vor allem mit wachsenden Anforderungen für ihre Mitarbeiter, zum Beispiel mit einem höheren Qualifizierungsbedarf und Koordinierungsaufwand. Allerdings erwarten auch 17 Prozent der gewerblichen Gastgeber und 28 Prozent der Reisewirtschaft eine steigende Arbeitsproduktivität.
„Besonders der Fachkräftemangel, die Digitalisierung und der globale Wettbewerb sind Herausforderungen, die sehr ernst genommen werden müssen. Dabei bietet eine stärkere Ausrichtung auf die internationalen Märkte für die norddeutsche Tourismuswirtschaft eine große Chance und die größten Wachstumspotentiale“, so Melsheimer.