Das Ziel ist eine Branchenlösung, um die Beratungsleistung im Reisebüro noch weiter zu verbessern: Unter dem Dach des Deutschen ReiseVerbands (DRV) soll für die Reiseindustrie ein neuer Datenstandard – der allen Markteilnehmern offen stehen wird – entwickelt werden, damit das Produktportfolio der Veranstalter in den Vertriebssystemen und Internet Booking Engines (IBE) besser und vollständiger dargestellt werden kann. Das Projekt für eine einheitliche Abfrageschnittstelle von Vertriebssystemen ist vom DRV-Ausschuss Onlinevertrieb initiiert worden und wird nun gemeinsam mit dem Ausschuss Informationstechnologie (IT) forciert.
Der Auftrag zur Entwicklung ist jetzt an das Beratungsunternehmen Empulse aus Köln vergeben worden. Nach einer Ausschreibung des DRV fiel die Entscheidung für den E-Commerce-Spezialisten aufgrund seiner umfangreichen Kenntnisse der speziellen Branchen-IT. In einer ersten Projektphase soll nun herausgefunden werden, ob überhaupt und wie eine neue Schnittstelle entwickelt werden kann. Finanziert wird das Projekt im ersten Schritt von den Großveranstaltern Rewe Touristik, Thomas Cook und TUI.
Gemeinsam mit den Anbietern von Vertriebssystemen sollen die Datenstrukturen sowie die meist nicht einheitlichen Datenstandards angepasst und harmonisiert werden. Zielsetzung des Projekts ist es, mit der technischen Verbesserung dem Vertrieb und Verkauf eine zuverlässige Datenquelle und ein umfassendes Beratungsinstrument an die Hand zu geben.
Auslöser für die Entwicklung eines neuen Standards war, dass die klassische Reservierungstechnik bei weitem nicht ausreicht, um die komplexen Produkte der Veranstalter – zum Beispiel einer erdgebundenen Reise – im Reisebüro buchbar zu machen. „Das Produktportfolio der Veranstalter wird immer noch nicht komplett dargestellt oder Leistungsbestandteile nur ungenügend abgebildet“, zeigt DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch die Mängel auf. So fehlen beispielweise häufig die Angaben zu Kinderfestpreisen oder Angebote mit integrierter Bahnanreise. Auch werden Leistungen, die bereits im Angebot enthalten sind, nicht explizit aufgeführt. Zudem sei es meist nicht möglich, auch die vom Ferienort angebotenen Zusatzleistungen und Angebote in Vergleichs- und Buchungssystemen einzubinden und dadurch buchbar zu machen.
Hintergrundinformationen:
Der DRV-Ausschuss Informationstechnologie beobachtet und analysiert technologische Entwicklungen und neue Systeme für die Reisebüros und Reiseveranstalter. Seine Mitglieder stellen einen repräsentativen Querschnitt der Branche dar und sind bei mittelständischen und konzerngebundenen Reiseveranstaltern und Reisebüros beschäftigt. Daneben sind alle drei Computer Reservierungssysteme (CRS) im IT-Ausschuss vertreten.
Der DRV-Ausschuss Onlinevertrieb befasst sich mit allen Belangen des Reisevertriebs im Internet. Zu seinen Mitgliedern zählen Reiseveranstalter, Reisebüros mit einem Standbein im Onlinevertrieb sowie die großen Online-Portale.