Bei den Zahlen der internationalen Touristenankünfte in Europa wurde im Vergleich zum selben Zeitraum des letzten Jahres in der ersten Jahreshälfte eine Steigerung um 3 %[1] verzeichnet. Der europäische Tourismus setzt seinen positiven Trend fort und zeigt eine außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegenüber geopolitischen und sicherheitsrelevanten Herausforderungen.
Laut dem neuesten Bericht der European Travel Commission (http://www.etc-corporate.org/) mit dem Titel „European Tourism – Trends & Prospects“ glänzte die Mehrzahl der Reiseziele mit hervorragenden Besucherzahlen in den Sommermonaten. Am schnellsten stiegen die Zahlen für Island (+34 %), angetrieben vom Markt für Kurz- als auch für Langstreckenflüge, gefolgt von der Slowakei und von Zypern (beide +19 %), wobei Zypern von der verzögerten russischen Reisenachfrage profitierte, die sich normalerweise auf die Türkei konzentrierte. Herausragendes Wachstum verzeichneten außerdem die Reiseziele Bulgarien (+13 %), Irland und Portugal (beide Länder +12 %). Zentral- und osteuropäische Reiseziele, wie zum Beispiel Serbien, Slowenien, Litauen und Rumänien (alle +10 %), waren der Hauptfokus für Schnäppchenjäger und verdanken ihren Erfolg fortlaufenden Marketingkampagnen. Belgien (-13 %) und die Türkei (-32 %) sind dieses Jahr dagegen noch in schwacher Verfassung und haben Schwierigkeiten, die früheren Wachstumszahlen zu erzielen.
Wachstumsmoment wird von wichtigen Überseemärkten angefeuert
Auch wenn sich Auslandsreisen für die Briten aufgrund des im Euro-Vergleich schwächeren britischen Pfunds verteuert haben, ist kein Rückgang festzustellen, denn eine Reihe von Reisezielen verbuchten 2016 bislang zweistellige Wachstumszahlen aus Großbritannien. Der stärkere US-Dollar und die wettbewerbsfähigen Flugpreise waren stärker als die Angst vor Terroranschlägen und so verzeichneten viele Reiseziele eine ermutigende Anzahl von Besuchern, die aus den USA eintrafen. Die Daten seit Jahresbeginn bis heute deuten im Vergleich zum selben Zeitraum des letzten Jahres bei den Besuchern aus den USA auf ein Wachstum von 6 %. Europäische Reiseziele erholen sich langsam von einer lang andauernden Schwäche bei den Tourismusströmen aus Russland. Obwohl die Daten seit Jahresbeginn bis heute bei den Ankünften aus Russland in Europa einen Rückgang von 4,5 % darstellen, wird bei der langfristigen Prognose bis 2020 von einem geschätzten Jahreswachstum von 8 % ausgegangen. Trotz der Unsicherheiten und Ängste im Bereich Sicherheit, die Chinesen davon abhalten, nach Europa zu reisen, stellt China nach wie vor eine riesige Wachstumsquelle für viele europäische Reiseziele dar, teils aufgrund der expandierenden Mittelschicht des Landes.
„Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu fördern und die Region als Tourismusziel besser ins Bild zu rücken, sollten europäische Behörden Kapital daraus schlagen und die Investitionen öffentlicher und privater Einrichtungen anziehen, um die Zahl der nach Europa reisenden Touristen zu steigern, vor allem aus Drittmärkten,“ sagt Eduardo Santander, Geschäftsführer der European Travel Commission.
Alle Berichte zum nachlesen auf: www.etc-corporate.org
[1] UNWTO