Im Geschäfts- und Radtourismus sehen die Unternehmen der Tourismusbranche die wichtigsten Zukunftsmärkte für den Niederrhein. Das ist eines der Ergebnisse einer Unternehmerumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve. „Der Tourismus ist auch am Niederrhein eine Wachstumsbranche“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Das zeige sich an den steigenden Übernachtungszahlen. „Trotzdem hinkt der Niederrhein im Vergleich zu anderen Regionen in NRW hinterher.“ Im Vergleich der NRW-Regionen liegt er bei der Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner pro Jahr) auf dem vorletzten Platz. „Deshalb wollten wir von den Unternehmen wissen, wie der Niederrhein überregional noch wahrnehmbarer werden kann.“
Befragt wurden Beherbergungsbetriebe, Gastronomen sowie Freizeit- und Tourismusanbieter in den Kreisen Wesel, Kleve, Viersen und Neuss sowie den Städten Mönchengladbach, Krefeld und Duisburg. An der Umfrage haben sich 132 Unternehmen aus der Tourismusbranche beteiligt, die insgesamt 4.200 Betten und 9.800 Sitzplätze im Gastronomiebereich vorhalten.
Die befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Vermarktung der Tourismusregion durch eine Zusammenarbeit aller Akteure intensiviert werden sollte. „Die Besonderheit des Niederrheins liegt gerade in seiner Vielseitigkeit: Die Wege von den Städten ins Ländliche sind kurz“, sagt Steinmetz. „Allerdings bleiben die Potenziale der Region ungenutzt.“ Eine gemeinsame Vermarktung durch alle Kommunen könne für mehr Schlagkraft und eine größere Reichweite sorgen, zum Beispiel bei Tourismusmessen und bei der Imagewerbung.“
Das sehen auch die befragten Unternehmer so. Zwar sind durchschnittlich 61 Prozent der Unternehmer mit der Vermarktung der eigenen Kommune zufrieden. Allerdings sehen 81 Prozent größere Erfolgschancen, wenn die Kommunen die Tourismusregion Niederrhein gemeinsam vermarkten würden.
Die Frage, wie die Städte und Kreise am Niederrhein intensiver beim Destinationsmarketing zusammenarbeiten könnten, war Gegenstand eines ersten Werkstattgesprächs. Dazu hatte die IHK Mittlerer Niederrhein die Wirtschaftsförderer und Verantwortlichen, die in den Kommunen den Tourismusbereich betreuen, eingeladen. „Alle Beteiligten sind sich einig, dass wir gemeinsam mehr erreichen können, wenn die Kreise und Städte zusammen den Niederrhein touristisch vermarkten“, so Steinmetz. „Wir sind auf einem guten Weg, den Tourismus am Niederrhein weiter zu stärken und werden uns im Juni zu einem weiteren Werkstattgespräch treffen.“
Die kompletten Ergebnisse der Unternehmerumfrage sind im Internet zu finden unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/9728.