Gesamte Reiseindustrie benötigt wirtschaftliche Unterstützung

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Die Auswirkungen der Aschewolke und der bundesweiten Beeinträchtigung des Flugbetriebes in den vergangenen Tagen hat vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen in der deutschen Reiseindustrie katastrophale Auswirkungen. „Selbst bei einer raschen Normalisierung des Reiseverkehrs in den kommenden Tagen wird der entstandene wirtschaftliche Schaden von der Industrie im laufenden Geschäftsjahr 2010 nur schwerlich zu kompensieren sein, und dies alles vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Finanzkrise im vergangenen Jahr“, bekräftigt Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) mit Sitz in München. „Derzeit ist die Industrie mit einer bislang einmaligen Rückabwicklung von Reisen konfrontiert, deren Kosten immens sein werden.“ Der Dachverband der Online-Reisemittler fordert von der Bundesregierung rasche unterstützende wirtschaftliche Maßnahmen für die gesamte Reiseindustrie.

Michael Buller weiter: „Der tagelange Stillstand in der Luft hat vor allem für kleine und mittelständische Reiseveranstalter, Reisemittler und touristische Leistungsträger existenziell bedrohliche Ausmaße angenommen. So lobenswert und zweifellos notwendig die von der EU-Kommission in Aussicht gestellte finanzielle Hilfe für die Fluggesellschaften auch ist, so wichtig ist eine generelle Unterstützung für die gesamte Reiseindustrie.“

Mit rund 3,6 Millionen Beschäftigten und etwa 1,7 Millionen indirekt Beschäftigten gehört die Reisebranche zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. „Sie wird mit einer außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Situation konfrontiert, die sie in den Auswirkungen in ihren Grundfesten erschüttern kann“, zeigt sich Michael Buller überzeugt.

Nach den Worten des VIR-Vorstands hat die Industrie in mehrfacher Hinsicht unter den Folgen der gegenwärtigen Krise zu leiden. „Die Reiseveranstalter, Reisemittler und touristischen Leistungsträger haben bereits jetzt enorme Umsatzausfälle durch Stornierungen zu verzeichnen und sind mit gravierenden Kosten durch die Rückholung von Kunden konfrontiert. Zudem werden sie in den kommenden Wochen mit weiteren Buchungsausfällen und Umsatzeinbußen zu kämpfen haben, die in ihrem Umfang zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen sind.“

Michael Buller weiter: „Wir appellieren an die EU-Kommission und die Bundesregierung, jetzt auch an die Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu denken, die in der aktuell geführten Diskussion nicht die Mittel und Kontakte haben, um in demselben Maße wie die weltweite Luftfahrtindustrie ihre Forderungen anzumelden.“

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