Wohin geht es im Tourismus?

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Der aktuelle Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismusindustrie (BTW) stellte dabei die besonderen Herausforderungen der internationalen Tourismuswirtschaft und der Finanzwelt dar. Als Erfolgsfaktoren identifizierte er nicht nur die notwendige Differenzierung von Wettbewerbern und den Aufbau starker Marken. Vor allem das Reagieren auf die Forderungen der Kunden nach zugleich preiswerten und individuellen Reisen in die ganze Welt sei heute entscheidend. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die insbesondere durch das Internet gesteigerte Markttransparenz und der scharfe Wettbewerb für hohen Preisdruck sorgen.

Ausgehend vom Blick auf die aktuellen Herausforderungen warf Frenzel, der auch in seiner Funktion als Chairman des World Travel & Tourism Council (WTTC) eine globale Perspektive auf die Reisebranche hat, einen Blick in die Zukunft und umriss die wesentlichen Megatrends: So würden die Erschließung der neuen Märkte, vor allem in Asien und Indonesien, die Individualisierung der Kundenanforderungen und die damit einhergehende durchgehende Digitalisierung und Vernetzung des gesamten Geschäfts auch in Zukunft die großen Herausforderungen bleiben.

Besonders spannend war für die Zuhörer, dass Frenzel auch ein „Mann der ersten Stunde“ ist. Er hat die Geburt der TUI aus dem Stahl- und Logistikkonzern Preussag seit 1988 als Vorstandsmitglied, dann ab 1994 als Vorstandsvorsitzender vorangetrieben und ist bis heute noch Aufsichtsratsvorsitzender der TUI Deutschland GmbH sowie der TUIfly GmbH – hat damit also über 25 Jahre die Entwicklung des Konzerns mit gesteuert. Anhand der Bedeutung des Tourismus als zukunftsträchtiger Schlüsselindustrie skizzierte Frenzel die ersten Ideen und Ziele sowie den Weg von der Preussag mit ihren Schwerpunkten in der Schwerindustrie, in Bergbau, Stahl und Anlagenbau zur aktuellen TUI und ihren Geschäftsfeldern und Aktivitäten.

Frenzel, der auch Mitglied des Kuratoriums der ISM ist, brachte am Rand des Vortrags zugleich seine Freude über die aktuelle Weiterentwicklung des Tourismus-Studiengangs an der ISM zum Ausdruck. „Das neue Wahlmodul zur Vertiefung im Bereich Reiseveranstaltungsmanagement trägt den aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Tourismus- und Reiseveranstalterbranche Rechnung und ist damit ein echter Gewinn für die Ausbildung“, so Frenzel. Er lobte auch den weiteren im Rahmen der Re-Akkreditierung vorgenommenen Ausbau des Studiengangs: „Mit dem Ausbau der speziellen IT-und E-Commerce-Anteile sowie der Vertiefung in den Bereichen Markttrends und Kundensegmentierung auf Basis einer guten allgemeinen BWL liefert die Ausbildung genau die Aspekte, die aktuell in der Branche gefordert und nachgefragt werden. Dass die TUI AG bei der neuen Ausrichtung mitwirken und Empfehlungen für die praxisnahe Ausbildung aussprechen konnte, freut mich besonders.“