Erstmals wurden 2016 in Deutschland mehr als 80 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste registriert. Das bedeutet das siebte Rekordergebnis in Folge.
Insgesamt zählte das Statistische Bundesamt von Januar bis Dezember 80,8 Millionen internationale Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten, ein Plus von 1,1 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Damit wächst das Volumen des deutschen Incomings im Vergleich zu 2015 um 1,4 Prozent.
Iris Gleicke, Tourismusbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, erklärt: „Das Reiseland Deutschland steht bei unseren ausländischen Gästen weiterhin hoch im Kurs. Das siebte Jahr in Folge schreiben wir beim Incoming-Tourismus Rekorde. Das zeigt, wie stark unsere Tourismuswirtschaft ist. Toleranz und Weltoffenheit sind elementare Voraussetzungen für diesen Erfolg. Wir werden nicht zulassen, dass ausländerfeindliche Schreihälse den guten Ruf unseres Landes ruinieren!“
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), führt weiter aus: „Ökonomische Faktoren, beispielsweise die Brexit-Thematik oder wirtschaftliche Krisen in volumenstarken Quellmärkten, aber auch Sicherheitsaspekte, wie die Angst vor Terroranschlägen, können zeitweilig die Reiselust in einzelnen Quellmärkten dämpfen. Mittel- und langfristig prägen jedoch die touristische Attraktivität, die Infrastruktur, Serviceorientierung und das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Landes den Wert seiner Marke als Reiseziel.“
Traditionell volumenstarke Quellmärkte wachsen überdurchschnittlich
Europa bleibt im Jahr 2016 mit einem Marktanteil von 73,7 Prozent und einem Plus von 1,9 Prozent die aufkommensstärkste Quellregion für das Deutschland-Incoming und setzt weiterhin dynamische Wachstumsimpulse. Asien liegt mit minus 1,1 Prozent knapp unter den Vergleichswerten des Vorjahres, während Amerika mit plus 1,2 Prozent leicht zulegt.
Sechs der zehn wichtigsten europäischen Quellmärkte stärken das Deutschland-Incoming 2016 mit überdurchschnittlichen Zuwachsraten: Die Schweiz generiert ein Plus von 3,3 Prozent, Österreich liegt 2,0 Prozent über den Vergleichswerten des Vorjahres. Frankreich, Belgien, Spanien und Polen wachsen besonders stark zwischen 4,5 und 5,7 Prozent. Die Niederlande als wichtigster Incoming-Markt liegen mit plus 0,7 Prozent knapp über dem Vorjahresergebnis, Großbritannien erzielt nach dem Brexit-Votum ein Plus von 1,0 Prozent. Als einziger TOP 10-Markt liegt Italien konjunkturbedingt mit 3,2 Prozent im Minus.
Die USA als größter Überseequellmarkt für das Deutschland-Incoming stehen zum Jahresende 2,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Weiterhin großes Wachstumspotenzial in Asien und Südamerika
Bevölkerungsreiche Länder in Asien und Südamerika bieten weiterhin starke Entwicklungsmöglichkeiten als Quellmärkte für den weltweiten Tourismus – auch, wenn 2016 ökonomische Faktoren und Sicherheitsbedenken das dynamische Wachstum der vergangenen Jahre bremsten. So stieg die Zahl der Übernachtungen chinesischer Gäste in Deutschland um 1,6 Prozent. Indien generiert plus 8,1 Prozent, Südkorea plus 5,8 Prozent und die sonstigen asiatischen Staaten plus 2,8 Prozent Wachstum. Lediglich aus den Arabischen Golfstaaten ist bis Ende Oktober ein Rückgang um 6,9 Prozent und aus Japan um 11,8 Prozent zu verzeichnen.