Die gerade veröffentlichte Studie „Chinese International Travel Monitor“ (CITM) von Hotels.com liefert Einblicke in das Reiseverhalten chinesischer Touristen und zeigt, wie sich die Hotellerie immer stärker auf diese Reisegruppe einstellt. Die Studie wird im jährlichen Rhythmus aufgelegt und erscheint nun zum zweiten Mal. Insgesamt wurden mehr als 3.000 chinesische Reisende sowie über 1.500 Hoteliers weltweit befragt.
Laut Studie gaben weltweit 75 Prozent der befragten Hoteliers an, dass chinesische Reisende bereits bis zu fünf Prozent ihres Geschäftsanteils ausmachen. 45 Prozent waren der Meinung, dass die Anzahl an chinesischen Gästen im vergangenen Jahr zugenommen habe – den höchsten Zuwachs mit 61 Prozent verzeichnete hier der Asien-Pazifik-Raum. Weiterhin prognostizierten Hoteliers für die nächsten drei Jahre ein Wachstum des chinesischen Marktes: Jeder zehnte erwartet eine Steigerung von mehr als 50 Prozent, während knapp die Hälfte aller Befragten (47 Prozent) mit einem Anstieg zwischen zehn und 50 Prozent rechnen.
Der CITM ergab weiter, dass eine Vielzahl an Chinesen (96 Prozent) in ihrer Freizeit nach Übersee reiste, während knapp die Hälfte der Interviewten (52 Prozent) den Besuch anderer Länder darüber hinaus auch für Geschäfts- oder Bildungsreisen nutzte.
Fast zwei Drittel (62 Prozent) der befragten Chinesen bestätigten den Trend weg von Gruppenreisen und hin zu Individualreisen – eine Entwicklung, die auch 70 Prozent der befragten Hoteliers so bewerteten.
„Der Chinese International Travel Monitor (CITM) 2013 zeigt, dass der im vergangenen CITM bereits erwähnte Trend zu Individualreisen bereits von der Mehrheit der Chinesen bevorzugt wird“, berichtet Johan Svanström, Managing Director von Hotels.com Asien-Pazifik-Region, und fügt hinzu: „Da diese Entwicklung inzwischen nicht mehr zu bremsen ist, sollten die Regierungen der einzelnen Länder dies bei der Gestaltung ihrer Visa-Antragsverfahren berücksichtigen.“
Darüber hinaus zeigt der CITM Bereiche auf, in denen kontinuierlich an einer Verbesserung gearbeitet wird. Die Akzeptanz chinesischer Zahlungsmittel ist, so die Ansicht der Befragten Chinesen, das wichtigste Hotelangebot – gut ein Viertel (26 Prozent) der chinesischen Reisenden sind zudem der Meinung, dass dieser wichtige Bereich verbesserungsfähig ist.
Drei Viertel (75 Prozent) der chinesischen Reisenden wünschten sich, dass Hoteliers an der Übersetzung ihrer Angebote wie Willkommens-Broschüren, Internetauftritten, TV Programmen und Zeitungen arbeiten sollten, während knapp die Hälfte der Befragten (42 Prozent) mehr Mandarin sprechendes Personal im Hotel empfahl.
Doch die Ansprüche chinesischer Reisender und die Massnahmen der Hoteliers gehen auseinander: ein Viertel (25 Prozent) der Hoteliers gaben an, dass sie ihrem Personal bereits ein interkulturelles Training anbieten. Allerdings kann nur jeder zehnte (11 Prozent) schon heute mit Willkommens-Broschüren in Mandarin dienen. Darüber hinaus hat in den vergangenen zwölf Monaten etwas mehr als die Hälfte der weltweit befragten Hotels (56 Prozent) weniger als 10.000 US-Dollar** in die Entwicklung von Programmen und Produkten, speziell in die Verpflegung von chinesischen Gästen, investiert.
Wenn es bei Chinesen um die Recherche und Buchung der Reise geht, spielen persönliche Empfehlungen eine immer wichtigere Rolle. Fast ein Drittel (30 Prozent) der chinesischen Reisenden aus der Volksrepublik verlassen sich auf Tipps von Familie und Freunden, gefolgt von online Buchungs- und Bewertungsportalen.
Mehr als ein Viertel der chinesischen Reisenden (27 Prozent) nutzt Social Media, um sich für ein Urlaubsziel zu entscheiden – bei der Gruppe der jüngeren Reisenden unter 35 Jahren sind es bereits 33 Prozent.
„Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit für die Hotellerie, ihre Marketing-Strategien mit einem besonderen Fokus auf Online- und Social Media-Kanäle anzupassen um chinesische Reisende anzulocken“, so Svanström und erläutert weiter: „Während der CITM zeigt, dass Hoteliers ihre Angebote in punkto Verpflegung bereits besser auf den zunehmend mobilen und versierten chinesischen Reisemarkt zuschneiden, besteht weiterhin die Notwendigkeit, dass die weltweite Hotellerie ihre Einrichtungen und Dienste optimiert. Nur so kann sie dem immer grösser werdenden Umfang des weltweit grössten Reisemarkts gerecht werden. Darüber hinaus sind die Programme der vielen Regierungen und Tourismusbehörden die chinesische Reisende anziehen, und ihnen die Reise erleichtern sollen, ein positiver Schritt in die richtige Richtung. Dennoch übertrifft das rasante Wachstum chinesischer Reisender das Tempo des Wandels in der Hotellerie.“
Auf die Frage nach den grössten Veränderungen im Verhalten der chinesischen Kunden innerhalb der vergangenen fünf Jahre haben deutsche Hoteliers die folgenden Aspekte genannt: verbesserte Kenntnisse der englischen Sprache, Wahl höherer Zimmerkategorien sowie ein gesteigertes Interesse an der internationalen Küche.
*World Tourism Barometer der United Nations World Travel Organisation (UNWTO), April 2013, erfasst am 16. Juli 2013, http://mkt.unwto.org/en/barometer
**Auf die Frage „Wie viel Geld haben Sie in den letzten zwölf Monaten in Programme oder Produkte investiert, die speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Gäste abzielen? (Währung in US Dollar)“ antworteten 56 Prozent mit der Angabe „unter US$ 10.000“.
Zur Studie
Der Hotels.com Chinese International Travel Monitor (CITM) sammelt Daten von chinesischen Reisenden weltweit sowie von internationalen Hoteliers.
Die Umfrage unter Reisenden wurde im Mai 2013 im Auftrag von TNS durchgeführt und umfasst eine repräsentative Stichprobe von 3.000 chinesischen Einwohnern aus der Volksrepublik China, die mindestens ein Mal in den letzten fünf Jahren für eine Unterkunft auf einer internationalen Reise bezahlt haben. Der Fragebogen umfasste Themen inklusive, aber nicht beschränkt, auf das Reiseverhalten, Buchungsmethoden und Vorlieben für die Unterkunft.
Des weiteren führte Hotels.com eine weltweite Umfrage unter mehr als 1.500 Hotels.com Hotel-Partnern im Mai/Juni 2013 durch und erhielt Antworten aus Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Kolumbien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Indien, Irland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Russland, Singapur, Spanien, Schweden, Schweiz, Taiwan, Thailand, Grossbritannien und den USA.