Bericht der Europäischen Tourismuskommission

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Europa wurde 2017 von 671 Millionen internationalen Touristen besucht, ein Wachstum von 8 % gegenüber 2016 (+2 %)[1]. Laut dem aktuellen Bericht „Europäischer Tourismus 2017 — Trends & Prognosen“ der Europäischen Tourismuskommission stützte sich die regionale Expansion auf das Wirtschaftswachstum in wichtigen Quellmärkten und die Erholung von Destinationen, die wegen Sicherheitsbedenken einen Abschwung verzeichnet hatten. Nahezu alle erfassten Destinationen verzeichneten höhere Touristenzahlen, wobei sich mehr als die Hälfte über ein Wachstum von mehr als 10 % freuen konnten.

Die Türkei (+28 %) verzeichnete einen beeindruckenden Aufschwung der Besucherzahlen, wobei das Wachstum in erster Linie auf den Ausreiseverkehr aus Russland zurückging (+465,2 %). Island (+24 %), seit 2012 das am schnellsten wachsende Reiseziel, verzeichnete ein solides Wachstum, während seiner Regierung Maßnahmen erwägt, um zu hohe Touristenzahlen einzudämmen.

Destinationen in Südeuropa bzw. im Mittelmeerraum, darunter Montenegro (+19 %), Serbien (+18 %), Malta (+16 %), Slowenien und Zypern (jeweils +15 %), waren bei Touristen ebenfalls beliebt und haben bewiesen, dass sie saisonale Schwankungen erfolgreich ausgleichen können. Finnland (+14 %) konnte sich ebenfalls über mehr Besucher freuen, vor allem aus China und Indien. Auch die beliebten Sommerurlaubsziele Kroatien (+14 %), Portugal (+12 %) und Spanien (+9 %) verzeichneten ein beachtliches Wachstum. In Spanien hatten die politischen Unruhen in Katalonien keinen merklichen Einfluss auf die Touristenzahlen, während bessere Flugverbindungen die starke Performance von Portugal beflügeln.

Trotz eines schwachen Pfunds stiegen die Besucherzahlen aus Großbritannien. Mehrere Destinationen meldeten ein zweistelliges Wachstum. Mehrere europäische Reiseziele freuten sich über deutlich mehr Besucher aus Frankreich und Deutschland.

Der Ausreiseverkehr aus Russland hat sich nach mehreren Jahren des Abschwungs erholt. Mit einer Ausnahme meldeten alle Destinationen einen starken Anstieg der Touristenzahlen aus diesem Markt. Trotz einer derzeitigen leichten Abschwächung stieg der Einreiseverkehr aus den USA in 2017 gegenüber 2016 um +12 %, gestützt auf einen stärkeren US-Dollar und attraktive Flugpreise. In China tragen ein verbessertes Flugstreckennetz und eine Erstarkung des Mittelstands zu einer anhaltend steigenden touristischen Nachfrage bei. 2017 verzeichnete Europa einen beachtlichen Anstieg der Touristenzahlen aus China um 16 %, während 2016 ein Jahr der Stagnation war.
[1] UN-Welttourismusorganisation (UNWTO)
Quelle: The European Travel Commission