Beinträchtigung des Flugverkehrs in NRW

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Düsseldorf. Angst und Ratlosigkeit statt Urlaubsfreude: Bei vielen Mallorca-Reisenden, die am frühen Donnerstagabend am Düsseldorfer Flughafen auf ihren Abflug warteten, war die Stimmung am Boden. Für sie war zunächst völlig offen, ob und wann sie auf der Ferieninsel ankommen werden.

Nach dem Autobomben-Anschlag in Palmanova auf Mallorca herrschte am Düsseldorfer Flughafen Rätselraten über den Flugverkehr zwischen der spanischen Ferieninsel und der NRW-Landeshauptstadt. Mindestens zwei Polizisten wurden bei dem Anschlag getötet, über mögliche
Verletzte gab es zunächst widersprüchliche Angaben. Die Behörden hatten die Insel abgeriegelt und den Flughafen zunächst geschlossen.

Der Düsseldorfer Flughafensprecher Christian Witt sagte, zahlreiche Urlauber würden am Airport ausharren. «Ob die Flüge heute noch starten können, ist derzeit absolut unklar, die Situation kann sich minütlich ändern.» Trotz der Schließung habe man die Hoffnung, dass der Flughafen auf der Baleareninsel bald wieder geöffnet werde.
«Zurzeit ist die Startzeit für die einzelnen Flüge nur auf den Abend verschoben, komplett abgesagt sind die Flüge nicht.» Am Donnerstagabend sollten drei Flugzeuge in Richtung der Ferieninsel starten.

Bei vielen Reisenden herrschte derweil aufgrund der Situation große Ratlosigkeit und teilweise auch Angst. «Wir haben gerade unser Gepäck am Vorabend-Check-In abgegeben, weil wir am Freitag eigentlich nach Mallorca fliegen sollten», sagte ein Familienvater aus Neuss.
«Wir wissen allerdings nicht, ob der Flug auch stattfindet. Das konnte uns keiner sagen.» Wenn die Familie fliegen würde, dann mit einem unguten Gefühl. «Wir haben heute vor unserer Fahrt zum Flughafen im Fernsehen noch gesehen, was passiert ist. Erst die vielen Berichte über die Schweinegrippe und dann das.»

Etwas lockerer geht Mallorca-Urlauber Uwe Wassen aus Kevelaer mit der Situation um. «Eigentlich kann einem überall auf der Welt etwas passieren», findet Wassen, «in unserer Nachbarschaft sind in der letzten Nacht drei Menschen bei einem Unfall an einem Bahnübergang ums Leben gekommen.» Er und seine Frau wollten am Freitag um sechs Uhr ihre Ferienreise antreten. «Natürlich haben wir die Nachrichten
über den Anschlag verfolgt, Angst haben wir aber keine.» Er hofft darauf, rechtzeitig gesicherte Information von der Airline zu erhalten. «Ich denke, wir werden auf jeden Fall zum Flughafen kommen.»

Genau das rät auch Witt. «Wer am Freitag fliegt, sollte morgens herkommen oder sich alternativ im Internet oder bei der Hotline der
einzelnen Fluggesellschaften informieren.» Man gehe davon aus, dass sich die Situation auf Mallorca bald wieder normalisiere.

Auch auf anderen nordrhein-westfälischen Flughäfen waren am Donnerstag Mallorca-Reisende betroffen. So warteten in Münster 186 Passagiere auf ihren Flug auf die Ferieninsel, der planmäßig kurz nach 18.00 Uhr abheben sollte. Der Abflug wurde zunächst auf circa
22.00 Uhr terminiert, ob diese Uhrzeit gehalten werden kann, ist nach Angaben eines Sprechers aber noch offen.

Am Flughafen Köln-Bonn waren rund 350 Passagiere von zwei Ferienfliegern betroffen, die im Laufe des Donnerstagabends starten sollten. Auch hier war nach Angaben eines Sprechers zunächst nicht abzusehen, ob die Maschinen noch am Abend oder in der Nacht fliegen könnten. Für den Freitag sind von Köln-Bonn zwölf Flüge nach Mallorca vorgesehen.