Menschen mit Allergien sind die größte Reisegruppe im deutschen Gesundheitstourismus – mehr als 25 Millionen Allergiker gibt es alleine in Deutschland. Statistisch gesehen ist fast jede Familie betroffen und Familienurlaub und Allergikerfreundlichkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Die als „Allergikerfreundliche Kommunen“ zertifizierten Urlaubsregionen Baabe (Ostsee/Rügen), Bad Hindelang (Allgäu), Ferienland Schwarzwald (Baden-Württemberg), Borkum (Nordsee), Schmallenberger Sauerland mit der Ferienregion Eslohe sowie Bad Salzuflen (beide Nordrhein-Westfalen) stellen den bundesweiten Reisetrend zu „Ferien von der Allergie“ jetzt auf eine noch breitere und professionellere Basis: Bei einer zweitägigen Arbeitstagung in Schmallenberg schloss sich der bisher lose organisierte Marketingverbund, der das Buchungsportal www.allergikerfreundlich.de geschaffen hat, zu einer dem Deutschen Heilbäderverband (DHV) e.V. in Berlin angegliederten Interessengemeinschaft (IG) zusammen. Siebtes Gründungsmitglied ist die baden-württembergische Destination Freudenstadt, die kurz vor ihrer Zertifizierung mit dem Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) steht. Zum ersten Vorsitzenden der IG wurde für die nächsten drei Jahre der Bad Hindelanger Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier gewählt, zu dessen Stellvertreter Hubertus Schmidt (Tourismusdirektor Schmallenberger Sauerland). Zur Marketingbeauftragten bestimmt wurde Uta Donner, die Tourismusdirektorin im Ostseebad Baabe ist.
„Unsere Mission ist, Menschen mit Allergien und deren Familien mit Urlaubsqualität zu begeistern. Unsere Werte sind Vertrauen und Verlässlichkeit durch Qualitätsstandards, die – vor Ort eingeführt durch den Deutschen Heilbäderverband – auf den Kriterien der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) basieren. Mit der Gründung der IG stärken wir die Marke „allergikerfreundlich“ und bieten den beteiligten Orten und Betrieben noch mehr Perspektive auf lange Sicht“, sagt der erste IG-Vorsitzende Maximilian Hillmeier. Zugleich unterstreicht er: „Geprüfte Allergikerfreundlichkeit ist auch eine Form der Barrierefreiheit – mit unserem Angebot decken wir 90 Prozent aller Fragen und Bedürfnisse der Betroffenen ab.“
„Die Allergikerfreundliche Kommune ist eine der bedeutendsten gesundheitstouristischen Innovationen der letzten Zeit. Diese Interessengemeinschaft ist zu vergleichen mit einer Produktlinie, die dem Dachverband DHV angegliedert ist. Von diesem Zusammenschluss wird der Gesundheitstourismus in Deutschland noch stärker profitieren. Bereits jetzt können sich die Zahlen sehen lassen – 30 Prozent aller Übernachtungen gehen auf das Konto von Heilbädern oder Kurorten“, sagt DHV-Geschäftsführer Rolf von Bloh.
Der DHV unterstützt Heilbäder und Kurorte seit 2014, sich allergikerfreundlich auszurichten, so dass sie das ECARF-Siegel als „Allergikerfreundliche Kommune“ erhalten können. Innerhalb eines Bundesmodellprojekts war 2011 der Qualitätsstandard für allergikerfreundliche Kommunen entwickelt worden.
Allergikerfreundliche Kommunen stellen Allergikern und ihren Mitreisenden während der Ferien verständnisvolles und geschultes Personal zur Seite und bieten ein Anbieternetzwerk von der Unterkunft, über Restaurants bis hin zu Lebensmittelgeschäften. Die Zahl der zertifizierten Betriebe hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. In Borkum waren es zum Beispiel vor vier Jahren 85, heute sind es 140 Betriebe. Bad Hindelang baute die Anzahl der allergikerfreundlichen Unternehmen seit der ersten Zertifizierung 2011 von 70 auf aktuell 120 aus. Den stellvertretenden IG-Vorsitzenden Hubertus Schmidt wundert das nicht: „Allergikerfreundlich zertifizierte Betriebe werden von Gästen betreffend Hygiene, Service, Regionalität und Saisonalität häufig als qualitätsorientierter gesehen.“