Verkauf von Thomas Cook wird in Betracht gezogen

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Düsseldorf/Essen. Beim insolventen Essener
Handelskonzern Arcandor gibt es offenbar Pläne, die Touristiksparte Thomas Cook abzustoßen. Es werde an einem Sanierungsplan gearbeitet, der sowohl mit als auch ohne Europas zweitgrößten Reiseveranstalter funktioniere, bestätigte ein Konzernsprecher dem in Düsseldorf erscheinenden «Handelsblatt» (Dienstagausgabe).

Thomas Cook ist dem Bericht zufolge die einzige Konzerntochter, die zuletzt deutlich schwarze Zahlen geschrieben hat. An dem in London börsennotierten Reisekonzern hält Arcandor 52 Prozent. Thomas Cook ist nicht von der Insolvenz des Mutterkonzerns betroffen.

Gleichzeitig wird eine mögliche Insolvenz des Konzerns in Eigenverwaltung laut dem Bericht nach dem Rücktritt des Generalbevollmächtigten Horst Piepenburg immer unwahrscheinlicher.
Ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg sagte dem Blatt: «Das Einzige, was für das Gericht wahrscheinlich in weite Ferne gerückt ist, ist die Eigenverwaltung.» Er gehe davon aus, dass das Gericht zum 1. September ein Regelverfahren einleite.

Piepenburg hatte in der vergangenen Woche die ihm erteilten Generalvollmachten der Arcandor AG und dreier Beteiligungsgesellschaften zurückgegeben. Der ehemalige Generalbevollmächtigte hatte seine Entscheidung damit begründet, dass eine Eigenverwaltung nur mit Unterstützung der Gesellschafter erfolgreich sein könne. Diese Unterstützung des Großaktionärs Sal. Oppenheim gebe es positiv nicht. Die Privatbank hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.