Jeder dritte Pilot in Europa ist aktuellen Zahlen zufolge schon einmal ohne Absprache im Cockpit eingeschlafen. Trotzdem plant die Europäische Agentur für Flugsicherheit die Flugdienstzeiten weiter auszuweiten. Dazu erklärt Markus Tressel, Sprecher für Tourismuspolitik:
Die geplanten Änderungen bedeuten eine Gefahr für die Flugsicherheit, die nicht nur Piloten und Flugpersonal, sondern auch die Passagiere betrifft. Wenn vier von fünf Piloten bei einer Befragung der European Cockpit Association (ECA) angeben, wegen Übermüdung im Dienst Fehler gemacht zu haben, dann sind die Grenzen der Belastbarkeit bereits überschritten. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) plant in Ausnahmefällen zwölf bis 13 Stunden Flugzeit zu erlauben. Die neuen Regeln sollen bis Mitte 2013 in das EU-Recht aufgenommen und bis Ende 2015 umgesetzt werden. Und das, obwohl die Pilotenvereinigung Cockpit die neuen Flugdienstzeiten erst im Oktober als Sicherheitsrisiko kritisiert hat.
Die EASA täte gut daran auf die Experten zu hören, die nicht ausschließlich die Interessen der Wirtschaft und Industrie repräsentieren. Verbraucher und Arbeitnehmer gehören in den Vordergrund. Die Sicherheit im Flugverkehr muss höchste Priorität haben. Die geplante Änderung, die im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen steht, zeigt dies nicht.